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Potsdam-Mittelmark: Ein zweites Leben nach 100 Jahren

Jubiläumsfeier für den Großen Saal der Bismarckhöhe geplant / Förderverein saniert den Aussichtsturm

Jubiläumsfeier für den Großen Saal der Bismarckhöhe geplant / Förderverein saniert den Aussichtsturm Von Hagen Ludwig Werder - Ein Springbrunnen unter prächtigen Lüstern, gutes Porzellangeschirr mit dem Namenszug des Restaurants, glänzendes Parkett und festlich gekleidete Menschen: Eine besondere Stimmung lag in der Luft, als vor nun bald 100 Jahren der Große Saal der Werderaner Bismarckhöhe eingeweiht wurde. An diesen besonderen Termin erinnerten sich am Montagabend die über 50 Teilnehmer auf der Mitgliederversammlung des Freundeskreises Bismarckhöhe. Vor einem Jahr wurde dieser Freundeskreis aus der Taufe gehoben, um die Stadt bei der Wiederbelebung der einst berühmtesten Höhengaststätte Werders zu unterstützen. Im Jahr 2002 hatte die Kommune das denkmalgeschützte Anwesen gekauft, um es vor dem weiteren Verfall zu schützen. Was seitdem geschaffen wurde, könne sich sehen lassen, betonte Freundeskreis-Vorsitzender Dieter Mantz. Nach Jahren des Leerstandes und der Zweckentfremdung hat der Große Saal ein ordentliches Dach bekommen, Schritt für Schritt kann nun an der weiteren Restaurierung gearbeitet werden. Die nächste Aufgabe ist die Wiederherstellung der schönen Stuckdecke, wie Vorstandsmitglied und Bauingenieur Norbert Seidel erläuterte. Der Stuck enthalte verschiedene Wappen, eines davon zweifellos das Werderaner, andere hingegen müssten noch genau gedeutet werden. Die Restaurierung sei recht aufwendig, doch der Förderverein erhofft Hilfe unter anderem von der Stiftung Deutscher Denkmalschutz. Das Ziel haben die Freunde der Bismarckhöhe deutlich vor Augen: Im Dezember nächsten Jahres soll das 100-jährige Jubiläum des Großen Saales offiziell gefeiert werden, und wenn alles optimal läuft, könnte der „Jubilar“ höchstselbst als Veranstaltungsort dienen. Ein zweiter Schwerpunkt auf der Bismarckhöhe ist die Sanierung des Aussichtsturms und das Schaffen von Ausstellungsräumen: Eine Aufgabe, die sich der Freundeskreis speziell auf die Fahnen geschrieben hat. „Hier ist viel Kleinarbeit zu leisten vom Dach über das Treppengeländer und die Fenster bis zur Toilettenanlage“, erläuterte Norbert Seidel. Viele Firmen der Region würden das Vorhaben jedoch mit Material und Arbeitsleistung unterstützen. Vorgesehen ist, dass der Freundeskreis den Turm und die Ausstellungsräume später auch betreibt. In diesem Sinne wird daran gedacht, mit der Stadt einen längerfristigen Nutzungsvertrag abzuschließen. Um weitere Geldquellen zu erschließen, soll im nächsten Jahr eine zweite Serie der symbolischen Bismarckhöhen-Aktien zum Stückpreis von je 10 Euro herausgegeben werden. Ob die Bismarckhöhe jedoch 2009 als Veranstaltungsort der Landesgartenschau glänzen darf, steht in den Sternen. Derzeit werde Oranienburg als Laga-Austragungsort favorisiert, teilte Werders 1.Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) verärgert mit. Enttäuschung auch beim Freundeskreis, denn der Große Saal hätte festliches Laga-Flair versprochen, wie vor 100 Jahren, als mit Obst- und Gartenbau die Region erstarkte.

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