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Potsdam-Mittelmark: Der Konzepte müde

Teltows Abgeordnete: Keine externe Studie zum Ruhlsdorfer Platz

Teltows Abgeordnete: Keine externe Studie zum Ruhlsdorfer Platz Von Kirsten Graulich Teltow. „Das ist nur wieder eine Planung, die in den Schubladen schmoren wird“, bezweifelte BIT-Vertreterin Carola Fanter in der jüngsten Sitzung des Teltower Finanzausschusses den Sinn eines Konzeptes für den Ruhlsdorfer Platz. Zweifel gab es angesichts der Kosten von 42 000 Euro auch bei anderen Ausschussmitgliedern. Von dieser Summe würde zwar das Land Fördergelder von rund 25 000 Euro übernehmen, aber auch der städtische Anteil sei nicht unerheblich, angesichts knapper Kassen, meinten sie. Deshalb empfahlen sie einstimmig eine Sperrung für die im Haushaltsentwurf vorgesehenen Planungskosten bis zu einer abschließenden Klärung. Denn unstrittig ist, dass das Areal rund um den Ruhlsdorfer Platz das Bild der Stadt entscheidend prägt. Doch diese Visitenkarte Teltows ist derzeit alles andere als einladend und viel versprechend. Als besonders investitionshemmend schätzt auch die Verwaltung diesen Stadtbereich mit Plattensiedlung und undefinierten Freiräumen ein. „Wir können hier nicht die Augen zumachen", warnte deshalb Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) in der Sitzung. Er sehe keinen Sinn darin, sich von dem Vorhaben zu verabschieden, ebenso auf das Fördergeld zu verzichten. Denn das Konzept sei nur eine Vorplanung im Rahmen des Bundesprogrammes „Soziale Stadt", für das ebenso Fördermittel ausgereicht werden. Und diese Förderung bräuchte die Stadt dringend, um das Problem Ruhlsdorfer Platz lösen zu können. Doch ebenso wie im Bauauschuss plädierte auch der Finanzausschuss dafür, das Konzept „im eigenen Haus backen zu lassen", um in das Förderprogramm aufgenommen zu werden. Statt wie vorgesehen vom städtischen Sanierungsträger „complan“ das Programm erarbeiten zu lassen, sollten Mitarbeiter des eigenen Bauamtes damit beauftragt werden. Doch Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht verwies darauf, dass diese Kapazitäten weitgehend ausgelastet sind. Außerdem wären für die Erstellung technische Voraussetzungen notwendig, die im Bauamt nicht verfügbar sind. Damit wollen sich die Stadtverordneten jedoch nicht abfinden. Gereizt reagierten sie vor allem auf den Vorschlag, dass der Sanierungsträger „complan“ diese Aufgabe übernehmen solle. „Wir wollen complan nicht all zu sehr zur Hausfirma machen", war dazu bereits im Bauausschuss zu hören. „Das Angebot von complan ist butterweich, das sind Nachträge nicht auszuschließen", befürchtete Frank Fromm (SPD) weitere Kosten. Zudem würde es bereits von der Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT) und der Teltower Wohnungsbaugenossenschaft (TWG) Konzepte und Analysen zum Ruhlsdorfer Platz geben. Darauf könnte das neue Konzept aufbauen, meinte der Fachausschuss. Dessen Vorsitzender Helmut Tietz (SPD) merkte dazu an: „Wir reden hier über ein Areal, für das wir nicht Eigentümer sind. Bei einem der Grundstücke ist der Investor insolvent. Und auch WGT und TWG sind nicht in der Lage, das Konzept umzusetzen".

Kirsten Graulich

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