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Kultur: Kulturlandschaft als „Wissenschaftspark“

Modell eines Knallfunksenders in „Königliche Visionen“

Modell eines Knallfunksenders in „Königliche Visionen“ Das Potsdam-Museum veranstaltet gegenwärtig im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte die Ausstellung „Königliche Visionen – Potsdam, eine Stadt in der Mitte Europas“. Dazu veröffentlichen wir eine Folge von Beiträgen, die herausragende Exponate beschreiben. Heute: Das Modell eines Knallfunksenders. Wie die Kulturlandschaft Friedrich Wilhelm IV. zum „Wissenschaftspark" und Experimentierfeld unter Wilhelm II. wurde, lässt sich derzeit in der Sonderausstellung „Königliche Visionen" beobachten. Aus Sichtachsen freistehenden Kirchtürmen in offenen Parklandschaften werden Funkstrecken. Die drahtlose Telegrafie löste die optische Telegrafie ab, die ein lückenloses Netz von Beobachtungspunkten erforderte, um die Signalkette aufrechtzuerhalten und die registrierten Positionen der Signalmasten an die nächste Station weiterleiten zu können. So donnerte es am 27. August 1897 wie ein Gewitter aus dem Sacrower Kirchturm, als der Knallfunkensender die erste vielsagende Nachricht ans andere Ufer des Jungfernsees übermittelte. Das Kaiserpaar war bei diesem Funkversuch anwesend. Ingenieure in England und Deutschland überboten sich zu dieser Zeit gegenseitig mit Entfernungsrekorden. Wilhelm II., allen technischen Neuerungen sehr aufgeschlossen gegenüberstehend, war auch auf einem anderen Felde seiner Zeit weit voraus. So feierte Wilhelm II. in seiner Neujahrsansprache am 1.1. 1900 das neue Jahrhundert bereits ein Jahr vor allen übrigen Staatsoberhäuptern. Mit den Verwirrungen, wann denn ein neues Jahrhundert oder Millenium haben, wir heute noch zu kämpfen. Mehr zu Wilhelm II. erzählt der Schamony-Film „Majestät brauchen Sonne“, der am 15. Januar im Filmmuseum läuft und dort vom Potsdam-Museum präsentiert wird. Silke Kamp „Königliche Visionen“, Ausstellung des Potsdam-Museums im Kutschstall, bis 28. März 2004, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr. Eintritt 5/erm. 3 Euro; Mittwoch 18 bis 20 Uhr: 50 Prozent Ermäßigung.

Silke Kamp

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