zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Zahlen hinter den Schülern als Argumente Schulkonferenz an der Rosa-Luxemburg-Schule

Von Jan Brunzlow Innenstadt/Babelsberg. Die Argumente der Stadtverwaltung sind eine Zahl hinter jedem Schüler, die der Schulen das tägliche Leben mit ihnen.

Von Jan Brunzlow Innenstadt/Babelsberg. Die Argumente der Stadtverwaltung sind eine Zahl hinter jedem Schüler, die der Schulen das tägliche Leben mit ihnen. Innerhalb der nächsten beiden Schuljahre werden sich die Schülerzahlen in den siebenten Klassenstufen laut Karl Ofcsarik beinahe halbieren. Doch was brauchen Schulen um Schule machen zu können? Schüler. Und weil diese knapp werden, müssten in Potsdam Schulen geschlossen werden, sagt Ofcsarik. Den Argumenten der städtischen Statistik folgte seine Verwaltung und gab im aktuellen Schulentwicklungsplan die Vorschläge bekannt, vier weiterführende Schulen zu schließen. Bei der Schulkonferenz am Montagabend forderte die Schulleiterin der Rosa- Luxemburg-Gesamtschule, Dr. Vera Paul, die Stadtverordneten nun aber auf, die Schule nicht nur zu erhalten, sondern als „Kooperatives Schulzentrum“ auszubauen. Die bisherige Gesamtschule in Zusammenarbeit mit der im Gebäude ansässigen Allgemeinen Förderschule und der neuen, nach der Schließung der Luxemburg-Schule an diesem Standort geplanten Grundschule, sieht das Konzept von Paul vor. Doch die Außenwirkung des Schulstandortes sahen am Montag bei der Schulkonferenz ein Großteil der gut einhundert Besucher als Problem an. Während sich die eingeladenen Stadtverordneten von PDS und SPD persönlich für den Erhalt der Schule aussprachen, sprach der Gesandte der Fraktion „Die Andere“ von einer „Ghettoisierung“ an diesem Standort. Ein Großteil der Schüler sind laut Schulleiterin Vera Paul an anderen Schulen „hinten runtergefallen“. Daher gebe sich das Kollegium mit einem engagierten Konzept, beispielsweise mit kleineren Klassen, Integrationsmaßnahmen und separatem Unterricht für „schuldistanzierte“ Schüler, ein anderes Konzept als üblich. Dass die Förderung nach der Schließung auch an anderen Standorten stattfinden kann, davon sind sowohl Paul als auch Ofcsarik überzeugt. „Aber nicht so gut“, sagte Schulrat Karl-Josef Lenz. Dass sich Schulen ein entsprechendes Profil geben, um zu überleben, ist laut Andreas Nettesheim normal. Der aus Berlin an die Havel gekommene Gymnasiallehrer, der nun an einer Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe unterrichtet, würde die Schule am liebsten schließen, „wenn es das Bildungssystem und die Gesellschaft erlauben würden“. Doch so lange ein selektives Schulsystem, in den Eltern ihre Schüler an die Schule mit dem besten Ruf einschulen wollen, gibt, bedarf es seiner Meinung nach auch einer Schule wie dieser. Für die Stadtverwaltung entschieden bei Erstellung des Schulentwicklungsplans Zahlen. Und die sagen laut Ofcsarik, dass Schulen geschlossen werden müssen, damit andere überleben. Die Schulkonferenz am Espengrund-Gymnasium findet am heutigen Dienstag statt. Gestern demonstrierten hunderte von Schülern durch Babelsberg, um sich für ihre Schule stark zu machen. Entscheidungen werden in der Januar-Sitzung der Stadtverordneten erwartet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false