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Die Skulptur des Meeresgottes Neptun im Park Sanssouci wurde schwer beschädigt.

© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

Vandalismus im Park Sanssouci: Neptun fehlen Finger und der Dreizack

Schwere Schäden durch Vandalismus im Park Sanssouci. Neptun wurden Finger und der Penis abgeschlagen. Stiftung beziffert Schadenshöhe auf 30.000 Euro.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) meldet schwere Vandalismusschäden an der Neptungrotte im Park Sanssouci. Demnach hätten Unbekannte vermutlich am Mittwochabend der auf der Attika des Bauwerks stehenden Marmorskulptur des Meeresgottes Neptun den kupfergetriebenen Dreizack aus der rechten Hand gebrochen und entwendet. Dabei wurden die fünf Finger abgebrochen.

Außerdem wurden Neptun die Genitalien abgeschlagen. Einer der flankierenden Najaden-Skulpturen seien außerdem die Nase abgehauen, das linke Auge mit einem Kreis und die linke Schulter mit SS-Runen beschmiert worden, so Stiftungssprecher Frank Kallensee.

Die Stiftung habe Anzeige erstattet. Die Restaurierungskosten könnten nach einer ersten Schadensaufnahme bei 30.000 Euro liegen. Wie, ob und wann die Schäden behoben werden können, werde jetzt geprüft. Die Stiftung verurteile die Tat.

An der rechten Hand, die den Dreizack hielt, fehlen alle Finger.

© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

„Hier wurde bürgerschaftliches Engagement mit Füßen getreten“, sagte Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr. Er verwies darauf, dass die Sanierung und Restaurierung der Neptungrotte in den Jahren 2013 bis 2018 nur dank der Vermächtnisse von Gisela Soost und Gerhard Elsner, des Engagements des Fernsehmoderators Günther Jauch und der Gäste der Potsdamer Schlössernächte in den Jahren 2014, 2015, 2016 ermöglicht worden sei. Die Wiederherstellungskosten beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro, teilte die SPSG mit.

Die abgebrochenen Finger konnten von der Stiftung geborgen werden. Der Dreizack fehlt.

© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

Die Attikaskulpturen waren im Frühsommer 2018 wieder aufgestellt worden. Es handelte sich um den Neptun, der von Johann Peter Benckert (1709-1765) nach dem Modell von Georg Franz Ebenhecht (1710-1757) ausgeführt worden war, sowie zwei Najaden mit Putten von Ebenhecht.

Ihre Restaurierungsgeschichte umfasse lange Zeiträume, so die Stiftung. Schon 1962/63 sei der Oberkörper des Neptun durch die erste größere Marmorkopie nach 1945 von dem Dresdner Bildhauer Peter Makolis ersetzt worden. Alle Skulpturen mussten dann ab 1998 im Zuge von Sicherungs- und Abdichtungsmaßnahmen im Dachbereich abgenommen, restauriert und wegen der fehlenden Standsicherheit der Grotte rund 20 Jahre im Depot aufbewahrt werden.

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