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Diese Weide am La Datscha wurde stark zurückgeschnitten.

© Andreas Klaer

Streit um Fällung am La Datscha in Potsdam: Schlösserstiftung weist Lügen-Vorwurf zurück

Die Potsdamer Fraktion Die Andere wirft der Stiftung vor, sie täusche die Öffentlichkeit. Diese wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Der Streit um Gehölzarbeiten der Schlösserstiftung am alternativen Szene-Haus La Datscha neben der Humboldtbrücke geht in die nächste Runde. Dabei weist die Stiftung einen nun von der Fraktion Die Andere in den sozialen Netzwerken verbreiteten Vorwurf zurück, sie täusche die Öffentlichkeit, um die Fällung eines gesunden Baumes zu rechtfertigen. Es habe mehrere Gründe für den Rückschnitt des mehrstämmigen Weidengroßbuschs gegeben, sagte Stiftungssprecher Frank Kallensee auf PNN-Anfrage. Er nannte unter anderem Faulstellen im oberen Bereich, aber auch allgemein die „Instabilität des vieltriebigen Gehölzaufwuchses“. Es liege dazu auch ein faunistisches Kurzgutachten vor.

Die Fraktion hatte hingegen erklärt, die Stiftung sei „nicht in der Lage, die Belange des Baum- und Naturschutzes richtig einzuschätzen“ und sich dabei auf mehrere Experten zu berufen. So habe der Potsdamer Chef des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND), Axel Kruschat, den Baum als „völlig gesund“ eingeschätzt.

Die Fraktion verwies zudem auf eine Einschätzung von Norbert Wilke. Der Baumgutachter, der beim Landesbetrieb für Straßenwesen arbeitet, konnte den Angaben zufolge keine Faulstellen am Stumpf entdecken. Allerdings schrieb er auch, dass er das abgeschnittene Holz nicht gesehen habe. Untypisch sei das Auf-Stock-Setzen, so Wilke: „Durch die großen Schnittflächen provoziert man ja die Fäulnis und die Bildung von Baumpilzen an den Schnittstellen.“

Stiftungssprecher Kallensee dagegen erklärte, es handele sich um eine „wiederkehrende Pflegemaßnahme, die an dieser Weide bereits vor einem guten Jahrzehnt durchgeführt wurde“. Das habe die Anzahl der Austriebe bestätigt. „Die naturschutzrechtlichen Belange wurden – wie grundsätzlich in solchen Fällen – auch hier beachtet.“ 

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