zum Hauptinhalt

Sport: Starker Philipp Walsleben

Kleinmachnower wurde Fünfter der Radcross-WM, bei denen Christoph Pfingsten viel Pech hatte

Sankt Wendel - Das Rennen seines Lebens reichte nicht für die erhoffte Medaille. Philipp Walsleben aus Kleinmachnow musste am Sonntag bei der Rad-Cross-Weltmeisterschaft im saarländischen Sankt Wendel die Stärke der Konkurrenz anerkennen und mit Rang fünf zufrieden sein. Auch die vierfache Titelträgerin Hanka Kupfernagel (Staufen) ging auf Rang vier bei der Medaillenvergabe leer aus.

Der Tscheche Zdenek Stybar feierte vor rund 25 000 Zuschauern die angekündigte Titelverteidigung in überlegener Manier. Nach zehn Runden á 2,5 Kilometer siegte der Tscheche in 1:06:37 Stunden vor den Belgiern Sven Nys und Kevin Pauwels. Walsleben musste sich im Sprint geschlagen geben und wurde Fünfter. „Das war meine Zielstellung, und deshalb bin ich zufrieden, denn ich habe heute gemerkt, dass der Abstand nach ganz oben nicht so groß war“, erklärte der 23-Jährige später. „ Ich habe alles gegeben. Morgen ärgere ich mich vielleicht, weil mehr hätte drin sein können. Vielleicht habe ich zu viel gewagt“, meinte Walsleben, der aber mit dem fünften Platz im Vorgabebereich des Bundestrainers blieb.

Christoph Pfingsten aus Stahnsdorf fuhr als zweitbester Deutscher auf Platz 24. Der 23-Jährige – 2009 Vize-Weltmeister der U23 – hatte großes Pech mit einem Reifendefekt und mehr noch, als ihm zuvor auf Rang zwölf ein US-Amerikaner ins Rad fuhr. „Da lag ich noch im Bereich der Top 10 – aber bei einem solchen Missgeschick durch einen US-Boy kann man einfach nichts machen“, meinte Pfingsten, „Das war heute nicht mein Tag.“

Über Walslebens WM-Auftritt sagte Bundestrainer Patrick Moster: „Es war ein super-starkes Rennen von ihm. Er ist leider ein Opfer der Taktik der Belgier geworden und hat das Beste aus der Situation gemacht. Für mich ist er unser großer Hoffnungsträger.“

Moster war trotz der medaillenlosen WM vor eigenem Publikum mit den Leistungen auch von Kupfernagel zufrieden war. „Die ersten Drei aber waren schon stärker“, bemerkte Moster. Hanka Kupfernagel ärgerte sich über den vierten Platz. „Ich habe mich heute selbst geschlagen, weil ich zu schnell gestartet bin. Die vielen Zuschauer und die großartige Atmosphäre haben mich verleitet“, sagte die vierfache Weltmeisterin. Der Titel ging am Sonntag wie 2006, 2009 und 2010 an die 23-jährige Niederländerin Marianne Vos, die nach sechs Runden schon frühzeitig die Arme zum Jubeln hochreißen konnte und die WM-Strecke in 40:31 Minuten bewältigte. „Der letzte Titel ist immer der schönste“, sagte Vos nach ihrem Triumph. Die letzten Begleiterinnen hatte die beste Cross-Fahrerin der vergangenen Jahre bei strahlendem Sonnenschein auf der Schlussrunde abgehängt. Katherine Compton und die für Tschechien startende gebürtige Amerikanerin Katerina Nash konnten dem Endspurt nicht mehr folgen. Compton sicherten sich mit 17 Sekunden Rückstand Silber, drei Sekunden dahinter folgte Nash.

Im WM-Rennen der U23 fuhr Philipp Walslebens jüngerer Bruder Max bei seinem Debüt in diesem Altersbereich auf den 28. Rang. Hier gewann Topfavorit Lars van der Haar aus den Niederlanden die Goldmedaille. dpa/PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false