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Landeshauptstadt: Puttenmauer ohne Putten

Originale müssen wegen schwerer Schäden ins Depot gebracht werden

Originale müssen wegen schwerer Schäden ins Depot gebracht werden Sanssouci. Die berühmte, durch den Architekten Le Geay und den Gartenbaumeister Heydert geschaffene Puttenmauer unterhalb der Bildergalerie im Park Sanssouci wird mit Beginn der nächsten Saison nur noch ein lückenhaftes Bild bieten. Der marode Zustand der von den Gebrüdern Räntz, Jenner u.a. Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffenen Marmorskulpturen spielender Putten zwingt dazu, sie abzunehmen und unter das schützende Dach des Depots im Schirrhof zu bringen. Das teilten der Leiter der Skulpturenwerkstatt, Rudolf Böhm, und die zuständige Kustodin, Saskia Hüneke mit. Die Abnahme soll im Frühjahr 2004 erfolgen. Damit haben die inzwischen wie alljährlich für die kalte Jahreszeit eingehausten Bildwerke einen weiteren Winter im Freien zu überstehen. Die zwölf 400 Kilogramm schweren Kunstwerke aus Carrara-Marmor müssen durch Kopien ersetzt werden. Dies ist bisher bereits für einige der Zweiergruppen gelungen, vor kurzem für die vierte, deren Kopie von dem jungen, noch an der Potsdamer Fachhochschule studierenden Bildhauer Eckhart Böhm angefertigt wurde. Für 2004 kündigt die Stiftung die fünfte Nachbildung an. Damit bleibt mehr als die Hälfte der Postamente über Jahre leer. Auch für die zwölf mit den Puttengruppen wechselnden Marmorvasen, obwohl sie Mitte der 60er Jahre restauriert worden waren, ist der Verbleib am Originalstandort nicht gesichert. In den letzten Jahren mussten zahlreiche Marmorskulpturen des Parks wegen schwerwiegender Schäden ins Depot gebracht werden, um sie vor weitererem Verfall zu bewahren. Hüneke und Böhm weisen deshalb nochmals darauf hin, dass für die Bildwerke ein so genanntes Lapidarium dringend notwendig ist. Dort könnten die Skulpturen geschützt aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. U.a. wurde dafür der Wiederaufbau des Langen Stalls auf der Plantage im Stadtzentrum vorgeschlagen. Konkrete Planungen für eine Lösung gibt es bisher jedoch nicht.E. Hohenstein

E. Hohenstein

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