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Sport: Medaillenhoffnungen in Komatsu am Lake Kiba

Fünf junge Potsdamer Rennkanuten wollen sich nun bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Japan aufs Treppchen paddeln

Fünf junge Potsdamer Rennkanuten wollen sich nun bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Japan aufs Treppchen paddeln Von Michael Meyer Sein Motorrad steht derzeit wegen eines Motorschadens nur in der Ecke, aber wenn Steven Bredow in den kommenden Tagen schnell sein will, verlässt er sich sowieso auf seine Muskeln. Der 17-Jährige kniet in dieser Woche im fernen Japan im Canadier, um bei den Junioren-Weltmeisterschaften der Rennkanuten Edelmetall aus dem Lake Kiba zu fischen. „Am liebsten wäre mir natürlich eine Medaille im Einer“, gestand der gebürtige Schwedter, der seit 1998 für den KC Potsdam paddelt und mit vier weiteren Klubkameraden seit vergangenem Freitag in Komatsu, einer Stadt an der Westküste der japanischen Hauptinsel Honshu, weilt. „Natürlich reizt mich Fernost, aber ich bin dort ja nicht als Tourist“, meinte Bredow. Vielmehr ist er mit drei Einsätzen der meistbeschäftigte Potsdamer bei diesen JWM. Neben dem Einer-Canadier über 1000 m fährt er auch den Vierer über 500 und 1000 m. „Da wir in diesem Jahr noch nicht gegen die stärksten internationalen Gegner gefahren sind, kann ich unsere Vierer-Chancen vorab schlecht einschätzen“, so der Schützling von Trainer Ralph Welke. Im Vierer knien auf beiden Strecken vor bzw. hinter Bredow der Bochumer Stephan Breuing, der Magdeburger Sascha Schmidt sowie Florian Heinrich vom KC Potsdam. „Natürlich wäre im Vierer eine Medaille super“, erklärte Heinrich, der vor drei Jahren vom ESV Kirchmöser nach Potsdam kam und heuer vor seiner überhaupt ersten internationalen Bewährungsprobe steht. „Entsprechend groß ist meine Vorfreude“, sagte der 17-Jährige, der ebenfalls bei Welke trainiert und dessen großes Vorbild der derzeit stärkste deutsche Canadierfahrer, Andreas Dittmer aus Neubrandenburg, ist. Medaillenhoffnungen kann sich auch Lieven Spur machen, der am Freitag im Zweierkajak mit Norman Bröckl vom Post SV Berlin über 1000 m in die JWM-Vorläufe startet. „Wir beide kommen im Boot gut zurecht“, erzählte der Golmer, der sich im Volleyball und Turnen probierte, ehe er vor fünf Jahren ins Paddelboot stieg. Natürlich hat der von Helga Mühlberg gecoachte Internet-Freak seine Kamera mit in Komatsu, um als großer Hobbyfotograf viele Eindrücke von den JWM und Japan einzufangen. Klappt es mit Edelmetall für ihn, drückt bei der Siegerehrung einer seiner Weggefährten auf den Auflöser. Vielleicht Birka Zimmermann, die nach Junioren-Europameisterschafts-Gold über 1000 m im K2 2002 in Zagreb nun im Viererkajak über 500 m sitzt. „Dass ich diesmal die olympische Strecke paddeln kann, freut mich besonders“, gestand die 17-Jährige, die den Ehrgeiz als ihre besondere Tugend ansieht: „Ich gebe nicht so schnell auf.“ Was ihr Trainer Ralph Welke bestätigte: „Wo andere aufhören, weil es anfängt schwer zu werden, da fängt Birka erst an.“ Neben Silke Hörmann und Maren Knebel aus Karlsruhe weiß Zimmermann mit Fanny Fischer eine weitere Potsdamerin im Viererkajak, die außerdem mit Hörmann im K2 die 500 m paddeln wird. „Zu Saisonbeginn hatte ich überhaupt noch nicht mit dem Gedanken gespielt, nach Japan zu fahren“, erzählte die noch 16-jährige Fischer, die durch einen kräftigen Leistungsschub im Frühjahr die Chance erhielt, sich in die JWM-Flotte zu fahren. Eine Chance, die sie tatkräftig nutzte. „Nun bin ich natürlich happy, dabei zu sein.“ Ganz happy ist auch Potsdams Kanu-Landesstützpunktleiter Ralph Welke: „Das ist unsere bislang größte Delegation zu Junioren-WM, nicht nur von der Quantität, sondern auch von der Qualität her.“ Der erfahrene Trainer räumt allen fünf jungen Paddlern aus dem Luftschiffhafen auf dem Lake Kiba Medaillenchancen ein.

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