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Sport: Kölsch und Spekulationen

Potsdams Kanuten feierten 7. Party und denken schon an die WM in Duisburg

Ein neues Gesicht auf der 7. Kanu-Party des KC Potsdam sorgte am Freitagabend für einige Spekulationen im Seminaris- Seehotel. Carolin Leonhardt vom WSV Mannheim-Sandhofen, 2004 in Athen Olympiasiegerin und im Jahr darauf Weltmeisterin jeweils mit dem deutschen Viererkajak über 500 Meter, feierte fröhlich mit den rund 250 Party-Gästen. Bahnte sich hier ein weiterer spektakulärer Vereinswechsel Richtung Havel an? „Nein, nein“, wehrte die 22-Jährige ab, „ich fühle mich in meinem Verein sehr wohl.“ Der Grund ihres Erscheinens stand währenddessen neben ihr und strahlte: Potsdams gleichaltriger WM-Kanute Torsten Eckbrett. Seit einem gemeinsamen Ski-Trainingslager vor gut einem Jahr in St. Moritz sind die beiden ein Paar, doch paddelnd ziehen beide weiterhin getrennte Wege.

Gemeinsam in einem Boot erfolgreich sein wollen in den nächsten Jahren Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin und ihre Potsdamer Klubkameradin Fanny Fischer. „Wir können, wenn wir noch öfter miteinander fahren, noch schneller als bisher sein“, erzählte die 20-jährige Fanny, die mit der neun Jahre älteren Olympisiegerin im vergangenen Jahr Vize-Weltmeisterin im Zweierkajak über 200 m wurde, am Rande der Kanu-Party. „Ich fühle mich vorn als Schlagfrau sehr gut, und wenn Katrin hinter mir richtig aufdreht, gewinnt das Boot nochmal an Fahrt.“ Wagner-Augustin würde auch gern einen Zweier mit Fischer bilden, und Ministerpräsident Matthias Platzeck – der am Freitagabend den Kanurennsport als Deutschlands erfolgreichste Sportart würdigte – erklärte: „Die Hoffnung der beiden, 2008 in Peking gemeinsam im Zweierkajak zu starten, hegen wir alle.“ Bis dahin soll möglichst auch die Kanu- Scheune im Potsdamer Luftschiffhafen als Begegnungsstätte Potsdamer Sportler fertig sein. „Das ist unser großes Ziel“, sagte da- zu KC-Manager Jürgen Eschert am Rande der Party. Derzeit sei man noch in der Planung. Weltmeister und Olympiasieger Tim Wieskötter bekannte derweil: „Wir freuen uns schon auf das neue Haus.“

Zuvor aber soll bei den diesjährigen Weltmeisterschaften Anfang August in Duisburg der Heimvorteil in möglichst viele Erfolge umgemünzt werden. Der KC Potsdam stimmte seine Gäste am Freitagabend mit Kölsch und Westfälischem Pfefferpotthast schonmal kulinarisch auf das Gastgeber-Bundesland ein. Außerdem warb Michael Mertes – Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund – in einer kurzen Rede für einen Besuch der WM.

Um sich für Duisburg zu qualifizieren, müssen Potsdams Kanuten im April wieder in zwei Sichtungen ganz vorn mitpaddeln. Carolin Leonhardt will dann Katrin Wagner-Augustin, Fanny Fischer und deren Klubkameradinnen bei aller Sympathie für Potsdam keinen Zentimeter schenken. Andererseits wird sich Torsten Eckbrett unter anderem mit Arndt Goldschmidt aus Karlsruhe auseinandersetzen müssen. Wäre der 27-jährige Freund Fanny Fischers am Samstag auch Party- Gast gewesen – die Spekulationen wären womöglich noch mehr ins Kraut geschossen

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