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Sport: „Ich warte ganz einfach ab“

Viel heiße Luft um Pohlers, Potsdam, Perugia. Und viele Fragezeichen hinter dem Sinnen des AC Perugia, der an der Turbine-Stürmerin interessiert sein soll.

Viel heiße Luft um Pohlers, Potsdam, Perugia. Und viele Fragezeichen hinter dem Sinnen des AC Perugia, der an der Turbine-Stürmerin interessiert sein soll. Von Rainer Hennies Alles Gute fängt mit „P“ an. Der Sprung ins Jahr 2004 beweist es. Potsdam, Perugia, Pohlers – die Conny, die Turbine und die Associatione Calcio aus Mittelitalien. Eine Affäre? Ja, aber derzeit noch ohne Leidenschaft. Eher eine, die nach vier Monate zu früh, 1. April, klingt. Viel heiße Luft um Turbines Torjägerin. Hatte sich doch kurz vor Jahresschluss ein gewisser Silvestre Rossini bei der „Märkische Allgemeine“ gemeldet, um im Auftrag von AC Perugia die Telefonnummer von Conny Pohlers zu erbeten. Präsident Luciano Gaucci wolle jetzt die Torjägerin von Turbine Potsdam kaufen. „Das ist seltsam. Denn die Gaucci-Leute aus Perugia wissen natürlich von den Birgit-Prinz-Verhandlungen, das ich als Berater der Ansprechpartner auch für Conny Pohlers bin“, sagt Berater Andreas Rink. Solch ein Umweg sei folglich gar nicht nötig. Was Rink vermuten lässt, dass nicht nur die offizielle Seite des Serie A Clubs das winterliche Nachrichtenloch für ihre Zwecke nutzt. Denn außer englischem Fußball und dem Golfstaatenturnier in Kuwait läuft derzeit nicht viel Aktuelles. Der Hype um Birgit Prinz zuletzt hat zwar die Personalie, nicht aber das Thema beendet. Juristisch bleibt weiterhin alles im Unklaren. In Sachen Gleichberechtigung und Arbeitsplatz nennt Gaucci schnell die UNO-Menschenrechtscharta und die EU-Gesetzgebung. Und die FIFA und die FIGC, den Italienischen Fußballverband: „Der italienische Fußball hat eine große Gelegenheit versäumt, um Vorreiter zu sein. Man behauptet, dass eine Frau mit einem Mann nicht konkurrieren kann. Vielleicht stimmt das, warum können wir es aber nicht versuchen? Vielleicht, weil die Idee von mir und nicht von FIFA-Präsident Joseph Blatter kommt“, sagte Gaucci erst am Montag in der Turiner „La Stampa“. Größere Tore, Drittel statt Halbzeiten, Time-Out. Schon vieles hat die FIFA diskutiert, manches ausprobiert. Der Waschmittelhändler aus Perugia aber ist für seine ungewöhnlichen Aktionen berühmt-berüchtigt und liebt es, wie der Uhrmacher aus Zürich, mit den Medien umzugehen. Außerdem wurde schon ohne Gaucci mit Agliana bei Florenz ein Verein Italienischer Frauenmeister, dessen Präsident ein deutscher Schäferhund war. „Mich würde ohnehin mal interessieren, wer auf der Welt nicht wen noch alles kontaktiert. Ich bin mir sicher, das auch im deutschen Nationalteam einige betroffen sind, die aber lieber nichts sagen“, meint Rink. Gleichwohl Gaucci die Idee von einer Frau in seinem Serie A Team laut „La Stampa“ erst einmal beendet haben soll. Dennoch schwelt das Thema weiter. Andreas Rink zum aktuell Stand Neujahr: „Es hat Gespräche zwischen Conny Pohlers, mir und der offiziellen Seite von Perugia gegeben. Ein von Gaucci autorisierter Berater hat allgemein angefragt. Ein ganz lockerer Kontakt. Aber es gibt kein Angebot für Conny Pohlers“, erklärt Rink. „Alles heiße Luft.“ Die Spielerin selbst, Sportsoldatin von Beruf, bestätigt diesen Anruf. „Es ist nichts weiter passiert. Mir wurde erzählt wie es aussieht in Perugia“, sagt Pohlers, die noch bis zum Freitag ein paar Tage ausspannen wollte, in Dranske auf Rügen. Mal richtig durchatmen. Doch daraus ist nur zum Teil etwas geworden. „Ich mache mir zwar keinen Kopf, doch irgendwie denkt man ja doch manchmal an diese Sache, weil sie so kurios ist. Ich warte ganz einfach ab, was in den nächsten Tagen geschehen wird oder ob überhaupt etwas passiert. Wenn, dann geht das gleich zu Andreas Rink.“

Rainer Hennies

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