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Landeshauptstadt: Herz und Flamme

Linke ehrten Mitbegründer der KPD

Innenstadt - Am Überbleibsel des Karl- Liebknecht-Forums, der in den 90er Jahre in den hintern Teil des Lustgartens verbrachten Skulptur „Herz und Flamme der Revolution“ von Theo Balden, traf sich gestern die Potsdamer Linke. Zur Ehrung der beiden Mitbegründer der KPD Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die am 15. Januar 1919 ermordet worden waren, hatten sich etwa 300 Personen eingefunden.

Die jungen Josephine Michalke (Sozialistische Arbeiterjugend „solid“) und Jens Druschka (Linkspartei.PDS) präsentierten sich in ihren Ansprachen als Globalisierungsgegner und riefen zur internationalen Solidarität mit den armen und ausgebeuteten Völkern der Südhalbkugel auf. Sie verurteilten die Diskriminierung von Migranten und Homosexuellen.

Härtere Töne schlug Peter Ludwig für die Potsdamer Ortsgruppe der KPD an. Er wärmte die These auf, die SPD trage die Hauptschuld daran, dass die Novemberrevolution 1918 scheiterte. Mit Hilfe konterrevolutionärer Truppen habe sie den Weg Deutschlands in die sozialistische Demokratie verbaut. Es bleibe Aufgabe der „Kommunisten und Sozialisten“ von heute, sie gegen die herrschenden Neoliberalen durchzusetzen.

Ludwig zog die Ergebnisse der Umfrage zum Standort eines neuen Landtags in Zweifel und erklärte, ein dem früheren Stadtschloss angenäherter Bau in der Mitte Potsdams bedeute die Verschwendung von öffentlichen Mitteln zur Wiederherstellung von Symbolen des überholten Preußentums.

Zuvor hatte der PDS-Kreisvorsitzende Pete Heuer u.a. an die enge Verbindung Karl Liebknechts mit Potsdam erinnert, wo er im so genannten Kaiserwahlkreis in den Reichstag gewählt wurde und von seinen Genossen den Auftrag erhalten haben soll, gegen die Kriegskredite für den Ersten Weltkrieg zu stimmen – was er im Dezember 1914 dann auch als einziger Abgeordneter tat. „Wir wollen Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts gedenken - und ihren Mut, ihre Grundüberzeugung in die heutige Zeit tragen“, erklärte Heuer.

Alle Redner waren sich in der Prognose einig, dass die Linke im Aufwind ist und nach der Vereinigung von PDS und WASG die Politik in Deutschland wesentlich stärker als bisher mitbestimmen wird. Immer wieder wurde auf die Berliner Liebknecht-Luxemburg-Demonstration verwiesen, an der in der Vorwoche etwa 50 000 Menschen teilgenommen hatten.

Zum Abschluss legten Anita Tack und Hans-Jürgen Scharfenberg für die Landtags- und Stadtfraktion der PDS sowie linke Gruppen und Einzelpersonen am Mahnmal Blumengebinde nieder. E.Hoh

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