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Landeshauptstadt: „Gustav“ mit Blues-Band

Weiße Flotte bringt Schiffe auf Vordermann und bereitet nächste Saison vor

Weiße Flotte bringt Schiffe auf Vordermann und bereitet nächste Saison vor Innenstadt - Fünf der acht Schiffe der Weissen Flotte liegen reglos am Steg. An der MS Paretz wird gerade herumgewerkelt. Türen werden wieder gängig gemacht, der Fußboden eingeölt, der Motor überholt. Die Paretz war schon auf Trockendock und kann einen neuen Unterwasseranstrich vorweisen. Der ist wichtig, sehen wird ihn von den Fahrgästen allerdings kaum jemand. Vom neu ausstaffierten Sonnendeck der „Cecilienhof“ werden sie dagegen unmittelbar etwas haben. Hübscher soll es aussehen, bequemer ausgestattet sein. Auf ein neues Schiff der Superklasse werden die Binnenseefahrer allerdings noch fünf, sechs Jahre warten müssen. „Wir schreiben zwar gute schwarze Zahlen“, meint Geschäftsführer Jan Lehmann, „doch noch müssen Kredite abgezahlt werden.“ Und finanziell übernehmen werde man sich nicht. Doch die Pläne klingen gut. Rollstuhlfahrergerecht soll es sein, eine Konferenzausstattung haben und Komfort bieten, gerade wenn man stundenlang unterwegs ist. Die längste Tour der Potsdamer Weissen Flotte ging 2004 zum Magdeburger Schifffahrtskreuz. 24 Stunden war man unterwegs, wurde mit Wissen und Anekdoten gefüttert und natürlich verpflegt. Zurück ging es dann per Bus. Sechsmal wird es diese Tour 2005 wieder geben, nachdem sie sich als Highlight erwies. „Da können die Fahrgäste gleich selbst das Projekt 17, den Wasserstraßenausbau, überprüfen“, meint der Flottenchef. Er selbst bezweifelt den Sinn der Maßnahme, ist aber für das Wasserstraßenkreuz des Lobes voll. Der Frachtverkehr habe eindeutig zugenommen, meint er. Ausgebucht bis auf den letzten Platz waren auch die Berlin-Fahrten. Die gibt es zu einem Schnäppchenpreis, findet Lehmann und rechtfertigt die Preiserhöhung um einen Euro auf 23. Dafür werden Partyfahrten um einen Euro billiger, um den jungen Leuten entgegenzukommen. Das Signal 2005 heißt aber generell: Die Preise bleiben konstant! Der neue Fahrplan ist gerade fertig geworden. Doch noch ist auch 2004 nicht Schluss mit der Schifffahrt. Gerade erst hat Sinterklaas seine Tour absolviert. Umgeben von Kindern und Eltern kam der Rauschebart nach einem Start in Werder im Potsdamer Hafenbecken an. Kinder- und Betriebsweihnachtsfeiern sind angesagt – so mancher Veranstalter nutzt gern das Angebot des halben Preises für Charterfahrten zwischen 1. November und 23. Dezember – und an den Wochenenden darf auf dem Schiff gebruncht werden. „Unsere Kundenfreundlichkeit hat sich so langsam rumgesprochen“, meint Geschäftsführer Jan Lehmann. „Dieses Jahr laufen die Weihnachtsfahrten ausgesprochen gut, drei Jahre haben wir gebraucht, um sie zu etablieren.“ Ab Weihnachten ist dann aber für alle Schiffe erst einmal Winterruhe. Und sie haben es sich verdient. 19 000 Fahrgäste wurden 2004 durch die Gegend kutschiert. Das Frühlingserwachen gibt es am 25. März 2005, rechtzeitig zu den Osterfeiertagen. Die Flottenparade ist auf den 17. April festgelegt worden. Sommergästen, die eine Badehose im Handgepäck haben,will die Weisse Flotte kurze Wege garantieren. Rundfahrtschiffe halten am Strandbad Templin. In Baumgartenbrück wird dagegen nur nach telefonischer Voranmeldung angelegt, wenn es sich lohnt. 40 Prozent der Schiffsgäste sind übrigens Touristen. 803-mal sei in der vergangenen Saison die Potsdam-Welcome-Card eingelöst worden, die der Berliner sogar 2901-mal. Die Zusammenarbeit mit der Potsdam Tourismus GmbH bezeichnete Lehmann als sehr gut, sie unter dem Dach der Brandenburg Tourismus Marketing anzusiedeln habe sich als sehr sinnvoll erwiesen. Und der Flottenchef hat noch einen Tipp für alle, die es nostalgisch lieben: Das Dampfschiff Gustav läuft 2005 erstmals mit einer River-Blues-Band aus, Leader ist Detlef Gottschling. Für die Schlösserrundfahrt dagegen, die an erleuchteten Bauten vorbei führt, muss er längst nicht mehr werben. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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