Landeshauptstadt: Generationen?

ATLAS Von Detlef Gottschling Generationsaufgabe sei die Wiederherstellung der Potsdamer Mitte. Das sagte am Montagabend Christian Seidel von der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung und erinnerte daran, dass es mittlerweile fast 60 Jahre her sei, dass das Stadtzentrum von Bomben zerstört worden war. Aber, so Seidel, das hätte nicht das Ende von Potsdams historischer Mitte sein müssen. Schließlich hätte das Stadtschloss noch bis 1960 gestanden. Zwar als Ruine, doch ein Abriss, wie von der SED befohlen, sei nicht nötig gewesen. Archivmaterialien fördern es zu Tage: Mehr als die Hälfte des Schlosses hätte nach Reparaturen schon in den Fünfzigern wieder genutzt werden können. Die Entscheidung gegen das Schloss war damals eine politische – bei der allerdings Abgeordnete nicht mitzureden hatten. Genauso und doch anders ist das heute, die ersten Schritte sind getan. Die Diskussionen darüber aber ziehen sich nun schon wieder Jahre hin: Inzwischen steht sogar schon der Schlosseingang, das Fortunaportal, wieder. Der künftige Landtag weiß nicht, wohin. Potsdam will Kulturhauptstadt 2010 werden Aufgabe sei es, im 21. Jahrhundert Potsdams Mitte zurückzugewinnen, so Seidel. Wie viele Generationen dazu allerdings nötig sein werden, das ließ Seidel in weiser Voraussicht offen.