Homepage: Deutsch-französischer Abschied

Das FEA verabschiedet den französischen Hochschulattaché Bernhard Cros Nachdem Vortrag und Laudatio zu seinen Ehren verklungen waren, bedankte sich der französische Hochschulattaché Prof. Dr. Bernard Cros für das viele Lob und nutzte die Chance für ein kleines Plädoyer. Europa dürfe nicht als ein Europa mit nur einer Kultur und Sprache verstanden werden. Mit Blick auf die EU-Osterweiterung, sprach er davon, dass ein Europa ohne innere Grenzen nicht gleichbedeutend mit dem Verlust von Vielfalt sei. Vielfältig war auch das Wirken des Franzosen, dessen Amtszeit in Potsdam nun nach vier Jahren ausläuft. Das Forschungszentrum Europäische Aufklärung (FEA) dankte dem habilitierten Chemiker am vergangenen Donnerstag mit einem Vortrag zum Thema „Chemie und Aufklärung“ durch seinen Direktor Prof. Dr. Lottes. Obwohl von Amts wegen nicht für Kultur sondern Hochschulpolitik zuständig, unterstützte Prof. Cros viele deutsch-französische Projekte des FEA, darunter französische Filmreihen im Filmmuseum. Die enge Beziehung zum Forschungszentrum ist kaum verwunderlich, liegt doch der Schwerpunkt des Instituts auf Frankreich im 18. Jahrhunderts. Man habe mit der Hilfe von Bernhard Cros oft französische Kollegen der Geisteswissenschaften nach Potsdam einladen können, sagte Dr. Brunhilde Wehinger, stellvertretende Leiterin des Instituts. Sie hob vor allem die Menschlichkeit und Offenheit des Hochschulattachés hervor, der viel Wert auf Konversation und Erfahrungsaustausch gelegt habe. Prof. Bernhard Cros war zuständig für die akademischen Beziehungen zwischen Frankreich und den neuen Bundesländern außer Mecklenburg-Vorpommern. Sein Hauptinteresse habe vor allem langfristigen Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Hochschulinstituten gegolten, ergänzte Frau Wehinger. Außerdem habe Cros sich besonders für die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und Post-Doktoranden eingesetzt, auch denen die zur Aufklärung forschten. Auch bei dem zentralen Projekt des FEA, dem großen deutsch-französischen Editionsprojekt zur Übersetzung der Schriften Friedrich des Großen, half Cros. Nach seinem Ausscheiden wird nun die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dominique Groux von der Universität Paris X-Nanterre. das Büro am Neuen Palais beziehen.Michael Krause

Michael Krause