Sport: Comeback auf der Matte als Frustbewältigung

Luckenwaldes Ringertrainer Roland Gehrke wird heute 50 und strebt mit dem 1. LSC neue Bundesliga-Ziele an In Luckenwalde feiert heute ein Trainer Geburtstag, der einst als Aktiver Luckenwalder Sportgeschichte mitschrieb: Roland Gehrke wird heute fünfzig Jahre jung. Gehrke gehörte von 1970 bis 1984, dem Ende seiner leistungssportlichen Laufbahn, zu den erfolgreichsten Ringern in der damaligen DDR. Der gebürtige Mecklenburger, der für die SG Dynamo Luckenwalde startete, war Europameister, elfmaliger DDR-Titelträger und erreichte im September 1981 in Skopje ( Jugoslawien) mit dem Gewinn des Weltmeistertitels bei den „Schweren“ im freien Stil gegen die US-Amerikaner Greb Gibson seinen größten Erfolg. Bei Olympischen Spielen wurde er zweimal Vierter, 1976 in Montreal und 1980 in Moskau. Diese Bilanz möglicherweise zu verbessern war ihm 1984 in Los Angeles durch den Boykott der Warschauer-Pakt-Staaten nicht vergönnt. Nach der Wende kehrte Gehrke bis 2000 wieder als Aktiver in der 2. Bundesliga für Berlin-Hohenschönhausen und Barnstedt auf die Matte zurück. „Das war eine Frustbewältigung“, sagt er selbst. Außerdem beteiligte er sich überalls erfolgreich an nationalen und internationalen Veteranenmeisterschaften. Seit dem 1. April 2002 ist der mit seiner Familie in Berlin lebende Roland Gehrke Bundesligatrainer des 1. Luckenwalder SC. Mit der zu Ende gegangenen Saison ist er natürlich nicht zufrieden. „Dumm gelaufen“, sagt er zum Ausscheiden im Endrunden-Viertelfinale gegen Titelverteidigter VfK Schifferstadt, der morgen in Aalen erneut den Meistertitel holen dürfe. Aber in Luckenwalde steckt man nicht auf, man arbeitet schon fieberhaft an einer neuen Mannschaft. „Wir wollen endlich die Phalanx der Südvereine durchbrechen und ins Finale kommen“, gibt sich der LSC-Coach kämpferisch. Heute aber wird erst einmal der Geburtstag gefeiert. „Das ist schon etwas Besonderes, die 50, da darf man schon über sein Leben nachdenken“, so der Jubilar. koli