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Landeshauptstadt: Bürgerinteresse wecken, Mittun initiieren

THEMENJAHRE IN DER LANDESHAUPTSTADT

THEMENJAHRE IN DER LANDESHAUPTSTADT LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Den Jahresabläufen in Potsdam ein Thema voranzustellen, ist mittlerweile zu einer kleinen Tradition geworden – die auch unbedingt fortgesetzt werden sollte. Gleich zwei Gründe sprechen dafür: Zum einen wird das Interesse der Verantwortlichen, aber auch der Bürger auf einen speziellen Aspekt des städtischen Lebens gelenkt. Bei den Themen der beiden letzten Jahre – Sport und Wissenschaft – war dies besonders wichtig, weil sowohl außerhalb der Stadt wie auch bei vielen Bürgern das Bewusstsein dafür, dass Potsdam eine Stadt der Weltklassesportler und herausragender wissenschaftlicher Leistungen ist, noch nicht genügend ausgeprägt war. Das hat sich geändert. Im jetzigen, noch jungen Jahr der Parks und Gärten soll zum einen erreicht werden, dass die auswärtige Aufmerksamkeit auf die einmalige Potsdamer Kulturlandschaft noch größer wird, was sich hoffentlich in steigenden Besucherzahlen niederschlägt. Zum anderen, darauf haben Oberbürgermeister Jann Jakobs und Ministerpräsident Matthias Platzeck beim gestrigen Neujahrsempfang im Nikolaisaal ausdrücklich hingewiesen, soll noch deutlicher herausgearbeitet werden, dass das GANZE Potsdam eine grüne Stadt ist. Also nicht nur Sanssouci, sondern auch Kleinode wie der Plantagenplatz, öffentliche Gärten und Grünanlagen sollen dabei thematisiert werden. Genau da ist auch der zweite Ansatzpunkt, weshalb Sport, Wissenschaft, Parks und Gärten jeweils ein Jahr im Mittelpunkt des Interesses stehen: Über das öffentliche Thematisieren, das Wecken von Interesse soll bürgerliches Engagement entstehen. Jakobs und Platzeck machten in ihren Reden deutlich, dass ohne das Mittun der Potsdamer nicht viel gehen würde in dieser Stadt. Herrmann-Hinrich Reemtsma, der sich gestern in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte, ist vielleicht das beste Beispiel dafür, wie das Umsetzen von Begeisterung funktionieren kann. Er versprach vor ein paar Jahren öffentlich, auf jede Mark, die die Potsdamer für das Belvedere Pfingstberg spenden würden, jeweils eine Mark draufzulegen. Millionen kamen so zusammen – im kommenden Jahr wird das Belvedere fertig gestellt sein. Doch Mittun kann sich auch ganz anders zeigen: in diesem Jahr zum Beispiel durch die Teilnahme an einem Frühjahrsputz oder die Mitarbeit in einer Bürgerinitiative, die sich um mehr Grün im Wohngebiet kümmert. Platzeck sprach vom zunehmenden Stolz der Potsdamer auf ihre Stadt. Stolz entsteht am ehesten durch eigene Leistung. Themenjahre sind – neben anderen Initiativen – dafür ein gutes Pflaster, haben deshalb einen Sinn. Michael Erbach

Michael Erbach

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