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Landeshauptstadt: Brandenburger Tor: Begrünt und flügellos

Bürgerinitiative „Freies Tor“ im Ausschuss für Stadtplanung: „Die Mehrheit ist gegen Anbauten“

Bürgerinitiative „Freies Tor“ im Ausschuss für Stadtplanung: „Die Mehrheit ist gegen Anbauten“ Innenstadt - Mit einem Überraschungsvorstoß wartete Stadtverordnete Saskia Hüneke (B 90/Grüne) Dienstagabend im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen auf: Der Oberbürgermeister möge Vorschläge erarbeiten lassen, um dem Brandenburger Tor eine „Grünfassung“ zu geben. Statt des geplanten Anbaus von so genannten Flügelbauten in Anlehnung an die früher hier befindlichen Torhäuser soll nach Hünekes Vorstellung eine Bepflanzung treten. Über diesen Vorschlag, den sie noch als Antrag formulieren will, stimmte der Ausschuss noch nicht ab. Wolfgang Cornelius (CDU) gab jedoch einer Grünfassung keine Chance, weil die Denkmalpflege die Bepflanzung nicht genehmigen würde. Beigeordnete Elke von Kuick-Frenz warb für eine breite Meinungsbildung, für die sie auf der Ausschusssitzung im Februar eine schriftliche Grundlage liefern wolle. Hingegen meinte Konrad Balzer, der namens der Bürgerinitiative „Freies Tor“ Rederecht erhalten hatte: „Die Meinungsbildung hat längst stattgefunden.“ Und diese sehe so aus, dass die Mehrheit der Potsdamer und Besucher die Flügelbauten ablehne. Am 17. November habe die Bürgerinitiative diese Position in einem Brief an den Oberbürgermeister begründet. „Leider gab es auf diesen Brief bis heute keine Reaktion“, bedauert Balzer, der bereits in der Einwohnerfragestunde der Stadtverordnetenversammlung am 1. Dezember versucht hatte, die Stadtverwaltung zu einem klaren Votum im Sinne der bisher öffentlich geäußerten Meinungen und Argumente zu bewegen. „Der Bauausschuss möge sich bei den Stadtverordneten für einen Antrag einsetzen, der sowohl den Verkauf als auch die Bebauung jener in Rede stehenden Flächen städtischen Eigentums untersagt“, fordert die Initiative. Statt Flügel zu bauen, sollte auf eine rasche Sanierung und geeignete Nutzung des seit Jahren verwahrlosenden Leerstandes der fünf Häuser südlich des Platzes am Brandenburger Tor gedrängt werden. Damit würde sich am ehesten die Aufenthaltsqualität verbessern. Ausschussvorsitzender Christian Seidel (SPD) relativierte das vielfach kolportierte Argument, der Beirat Potsdamer Mitte habe eine bauliche Fassung des Platzes abgelehnt. Seidel, der selbst Mitglied im Beirats ist, sagte: „Wir haben nur das Verfahren abgelehnt.“ Im übrigen unterstütze der Beirat das Anliegen der Fassung des Platzes am Brandenburger Tor, stellte Seidel klar.

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