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Erst Malzbier, dann Honigstulle von Rainer Gartemann (r.): Oberbürgermeister Mike Schubert (l.) und der Beigeordnete Bernd Rubelt im Forsthaus Templin beim Vorgeschmack auf die Grüne Woche.

© PNN, Tsp / Andreas Klaer

Alkoholfrei und vegan: Potsdam wieder auf der Grünen Woche

Die Durststrecke für Produzenten und Aussteller ist vorbei. Nach zwei Jahren Pause wollen sie auf der Grünen Woche durchstarten.

Jörg Kirchhoff will mit der Grünen Woche durchstarten. Zwei Jahre fand die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau pandemiebedingt nicht statt. Ab Freitag ist Braumeister Kirchhoff mit der Braumanufaktur Forsthaus Templin wieder in der Brandenburg-Halle 21a unterm Berliner Funkturm. Diesmal am Gemeinschaftsstand der Stadt mit dem Motto „Potsdam entdecken und genießen“. Ein eigener Stand über die zehn Messetage sei wegen steigender Kosten und immer aufwändigerer Bürokratie nicht mehr leistbar, sagt Kirchhoff. Am Potsdam-Stand wechseln sich 17 Aussteller ab. Die Braumanufaktur startet gleich am Freitag mit einem Schaubrauen.

Der erste Messe-Tag ist gleichzeitig Potsdam-Tag. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) konnte bereits am Montag einige Produkte probieren, die dann auch auf der Messe präsentiert werden. Die Braumanufaktur stellt neben den bekannten Sorten drei neue Kreationen vor: ein helles alkoholfreies Bier, ein Malzbier und ein Brotbier, das in Zusammenarbeit mit der Bäckerei Exner entsteht. Dazu wird altes Brot im Brauvorgang verwendet. Gleichzeitig nutze die Bäckerei die Zusammenarbeit, um mit Bier zu backen, sagt Jörg Kirchhoff. Der Braumeister hofft, mit einem dieser neuen Produkte den Marketingpreis des Verbands Pro Agro zu gewinnen, der immer zur Grünen Woche vergeben wird.

19
kleine Brauereien im Land haben sich zur „Brandenburger Bierstraße“ zusammengeschlossen. Motto: „Trink Brandenburger Bier! Sichere Brandenburger Arbeitsplätze!“

Die Pandemie und steigende Preise haben den Herstellern zugesetzt. Im vergangenen Jahr seien Hopfen und Malz alle drei Monate teurer geworden, sagt Jörg Kirchhoff. Die einzelne Bierflasche koste nun 35 Prozent mehr. Besonders in Bioläden sei der Einbruch im Verkauf deshalb dramatisch. Die Forsthaus-Brauerei versucht, neue Kundschaft zu erschließen, beispielsweise in weiteren Kaufland-Märkten. Auch mit dem Bündnis „Brandenburger Bierstraße“, einem Zusammenschluss von 19 kleinen Brauereien im Land, will Steinhoff Werbung für die Malz- und Hopfenprodukte aus heimischer Produktion machen.

Timo Heiland ist mit dem 2019 gegründeten „Rot Catering“ erstmals auf der Grünen Woche und hofft ebenfalls auf neue Kundenkreise. Zwei Jahre ohne Veranstaltungen waren für den Caterer schwer. Trotzdem seien seine Potsdamer Quarkbällchen, Waffeln am Stiel und das Handbrot Heiland schon ein Begriff, sozusagen in aller Munde. „Viele Kunden kommen für die Potsdamer Quarkbällchen extra auf Veranstaltungen“, sagt Heiland, der neu auch ein kräftig gewürztes, veganes Gulasch im Angebot hat.

Für eine Balance von Körper, Seele und Geist

Ebenfalls erstmals auf der Grünen Woche sind Heike und Rainer Gartemann mit ihrem „Potsdamer Gartenhonig“, der „in Kooperation mit den Bienen“ in der Kleingartenanlage an der Paetowstraße in der Templiner Vorstadt gewonnen wird. „Wir sind eine kleine Imkerei“, sagt Rainer Gartemann. 160 bis 200 Kilogramm Honig werden pro Jahr hergestellt. Versüßt wird der Messeauftritt mit Honigzubereitungen und Pralinen.

Die Landbackstube Fahrland hat auch Premiere am Potsdam-Gemeinschaftsstand und bietet Brot, Kuchen und Torten an, die es sonst im kleinen Café in der Ketziner Straße gibt. Zu Kuchen und Keksen passt der „Bio-Funktionsdrink“ Kumema, der in der Dortustraße aus Säften, Maca, Ingwer und Passionsblume hergestellt wird. Die Zusammenarbeit mit der Mostmanufaktur Havelland mache den gesunden Energiedrink zu einem regionalen Produkt, sagt Olaf Karwasz, der noch auf die Rathaus-Kantine als Abnehmer hofft. Das Elixier sorge für Balance von Körper, Seele und Geist. Der Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos) würde Kunema deshalb gern vorm nächsten Bauausschuss (17. Januar, 18 Uhr) trinken.

Die Grüne Woche beginnt am Freitag mit dem „Potsdam-Tag“. Geöffnet ist bis 29. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr, am 27. Januar bis 20 Uhr. Am Freitag kochen André Lemke und Andreas Hiller geschmorte Hirschkeule im Bierfond und Kartoffelsamtsuppe mit Steinpilzen. Die Grüne Woche solle den Gaumen verwöhnen, sagte Mike Schubert.

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