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Brandenburg: Rupprecht will mehr Qualität an Schulen

Minister hat Fehler bei Zusammenführung der Real- und Gesamtschulen zu Oberschulen eingeräumt

Minister hat Fehler bei Zusammenführung der Real- und Gesamtschulen zu Oberschulen eingeräumt Potsdam - Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (parteilos) hat gestern Fehler bei der Zusammenführung der Real- und Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe zu Oberschulen eingeräumt. Der Zeitdruck sei enorm, die Beteiligung der Mitwirkungsgremien nicht optimal gewesen, sagte er. Dennoch sei es angesichts des Rückgangs der Schülerzahlen die einzig richtige Entscheidung gewesen. Er kündigte außerdem an, Brandenburgs Schulen sollten durch eine kritische Überprüfung ihrer eigenen Arbeit die Qualität des Unterrichts verbessern. Die demographische Entwicklung und die Finanzknappheit machten es schwierig, den Willen der Landesregierung zu einer Qualitätsoffensive überzeugend zu vermitteln, räumte der Bildungsminister gestern ein. Er setze aber seine Hoffnung auf den schulinternen Prozess. Dieser werde vom Land mit dem neuen „Orientierungsrahmen Schulqualität“ unterstützt. Dann sei eine Verbesserung der Qualität auch ohne zusätzliche Gelder möglich. „Brandenburg ist auf einem guten Weg“, sagte Rupprecht und verwies auf die vor rund vier Jahren gestartete Qualitätsoffensive. Jetzt gebe es erstmals eine Gesamtüberblick über die Merkmale, die nach Ansicht des Bildungsministeriums eine gute Schule ausmachen. Der „Orientierungsrahmen“ solle den Schulen helfen, sich einen Spiegel vorzuhalten. Dabei gehe es um die Fragen: „Wo liegen unsere Stärken? Worum haben wir uns bisher zu wenig gekümmert? Welche Bereiche sollten vorrangig oder langfristig verbessert werden?“ Eine erste Grundlage für die Vergleichbarkeit von Schulen seien die Bildungsstandards, die Rahmenlehrpläne und die zentralen Tests und Prüfungen, sagte Rupprecht. In dem Orientierungsrahmen würden nun nach dem Vorbild Niedersachsens 6 Qualitätsbereiche von den Erfolgen der Schule über Lern- und Schulkultur bis zu Zielen der Qualitätsentwicklung formuliert. Zur Unterstützung der Schulen würden derzeit 25 Lehrer zu Schulentwicklungs- und Evaluationsberatern ausgebildet. Im Herbst sollen zudem die so genannten Visitationen beginnen, um den Schulen bei der Selbstkontrolle zu helfen. „Wir müssen die Schulen stärker als bisher motivieren, an ihrer eigenen Qualität zu arbeiten“, forderte Rupprecht. In den Spitzenländern des internationalen Schulvergleichs PISA sei die Selbstkontrolle viel stärker ausgeprägt. Die Ergebnisse sollten etwa Handlungsgrundlagen für die individuelle Förderung von Schülern schaffen. Dazu gehörten die besonders Begabten, aber vor allem die schwächeren Schüler. In der PISA-Studie sei das die Risikogruppe von 20 Prozent der Schüler. Die Grünen kritisierten, eine bessere Schulqualität gebe es nicht zum Nulltarif. Der Landesvorsitzende Joachim Gessinger forderte mehr Mittel für die Lehrerfortbildung und schuleigene Fortbildungsetats.dpa

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