zum Hauptinhalt

Brandenburg: In Berlin gibt es immer neue Vermisstenanzeigen Aus Brandenburg werden acht Touristen vermisst

Berlin/Potsdam - Erneut haben sich gestern zwei der in Südasien vermissten Berliner lebend zurückgemeldet. Von den derzeit rund 1000 vermissten Deutschen kommen 50 aus Berlin.

Berlin/Potsdam - Erneut haben sich gestern zwei der in Südasien vermissten Berliner lebend zurückgemeldet. Von den derzeit rund 1000 vermissten Deutschen kommen 50 aus Berlin. Außenminister Joschka Fischer sagte bereits am Mittwoch, dass in den meisten Fällen keine Hoffnung mehr bestehe. Trotzdem sinkt die Zahl der Berliner Vermissten seit Tagen – leicht, aber stetig. Von den insgesamt 96 Fällen haben sich bislang 46 glücklich aufgeklärt. Gerüchte kursieren derzeit über die Zahl der Toten – die Polizei weigert sich aber, eine Zahl zu bestätigen. „Bevor jemand für tot erklärt wird, muss die Identität erst hundertprozentig geklärt sein“, heißt es beim Landeskriminalamt. Deshalb sammeln die Ermittler seit Tagen in den Wohnungen der Vermissten Fingerabdrücke, Haare oder zahnärztliche Unterlagen zusammen. Die Daten gehen dann an die Fachleute der Identifizierungskommission des Bundeskriminalamtes (BKA) an Ort und Stelle in Asien. Aber auch die BKA-Leute, die seit der Katastrophe im Einsatz sind, müssen bald abgelöst werden. Ihre Arbeit ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch hart. Deshalb werden Kripo-Leute aller Länder, also auch aus Berlin, zur Unterstützung benötigt. Dreistellig sei die Zahl der Berliner Beamten, die bereit sind, ins Krisengebiet zu fahren, sagt Koordinator Jochen Sindberg. Doch nicht alle erfüllen die Auswahlkriterien: „Nur diejenigen, die Englisch sprechen, berufserfahren sind und die nötigen Impfungen haben, können dorthin.“ Zehn Berliner Beamte werden voraussichtlich nächste Woche nach Asien aufbrechen. Auch Feuerwehrleute aus Berlin sollen die Helfer bald unterstützen. 30 bis 40 haben sich bereits gemeldet, „aber auch sie müssen alle die Auswahlkriterien erfüllen“, hieß es bei der Feuerwehr. Heute solle eine engere Auswahl getroffen werden. Dass unter den Opfern auch Berliner sind, gilt als unstreitig, aber: „Bislang gibt es in Berlin nicht einen Fall eines zweifelsfrei identifizierten Toten“, heißt es bei den Ermittlern. Ein Großteil der Vermisstenanzeigen ging in den ersten Tagen nach der Katastrophe ein: Meistens waren es Angehörige, die ihre Familie auf dem Handy nicht erreicht hatten und sich dann an die Ermittler wandten. Viele der damals als vermisst Gemeldeten trafen aber später wohlbehalten in Berlin ein. Andere Touristen kamen erst in den letzten Tagen auf die Liste: Weil sie nicht,wie angekündigt, zu Hause eintrafen oder am Arbeitsplatz erschienen sind. „Noch immer gehen täglich, wenn auch mit nachlassender Tendenz, neue Anzeigen ein“, meldet das LKA. Die Polizei bittet weiterhin darum, mögliche Opfer der Flutkatastrophe unter der Berliner Telefonnummer 695 799 199 zu melden. Aus Brandenburg gelten weiter acht Touristen offiziell als vermisst. Genauere Angaben zu den Betroffenen konnte das Landeskriminalamt gestern nicht machen. Bisher sind 60 tote Deutsche identifiziert, darunter eine Brandenburgerin. kf, tabu, loy, ddp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false