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ARCHIV - 18.10.2023, Brandenburg, Heinersdorf: Ein Auto fährt eine Eichenallee entlang. Die Bäume an dieser Straße in Ostbrandenburg sind über 100 Jahre alt. In Brandenburg wird neues Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen aufgebaut. (zu dpa: «Brandenburg baut neues Kompetenzzentrum für Erhalt von Alleen auf») Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Patrick Pleul

Erhalt von Alleen und Straßenbäumen: Brandenburg baut neues Kompetenzzentrum

Alleen gelten als ökologisch wertvoll und kulturhistorisches Landschaftselement, doch viele sind verschwunden. Ein neues Kompetenzzentrum in Brandenburg soll Klarheit schaffen.

In Brandenburg entsteht ein neues Kompetenzzentrum zum Erhalt von Alleen. Die Einrichtung sei deutschlandweit die erste dieser Art und solle künftig von den Ländern Berlin und Brandenburg getragen werden, teilte das brandenburgische Verkehrsministerium am Montag mit. Die Einrichtung befasst sich unter anderem mit den Folgen des Klimawandels, etwa bei der Auswahl von Baumarten.

Ein besonders dichtes Alleennetz säumt in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die Straßen. Jedoch sind in den vergangenen Jahren hunderte Kilometer Alleen verloren gegangen. Die Baumreihen gelten als ökologisch wertvoll, sind jedoch auch als tödliche Hindernisse im Straßenverkehr gefürchtet.

Das „Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen“ soll bis Ende 2024 aufgebaut werden. Jeweils 250.000 Euro stehen laut Verkehrsministerium in den Jahren 2023 und 2024 zur Verfügung. Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) übergab nun in Müncheberg den Förderbescheid an den Träger des künftigen Kompetenzzentrums, die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik. Das heißt, der Aufbau des Kompetenzzentrums kann starten. Es soll als aktives Netzwerk sowie beratende Institution für den Schutz der Alleen tätig sein und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umsetzen.

600 Kilometer Alleen gingen in Brandenburg seit 2006 verloren

Alleen seien ein Markenzeichen für Brandenburg und sie sollten für künftige Generationen erhalten werden, sagte Beermann. „Dabei müssen wir sowohl Aspekte der Verkehrssicherheit als auch den Schutz dieses Kulturgutes und seine weitere Entwicklung berücksichtigen“, sagte der Minister. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels spielt bei der Gestaltung von Alleen auch der Einsatz geeigneter Baumarten eine große Rolle.“

In Brandenburg gibt es laut Mitteilung des Verkehrsministeriums derzeit rund 1740 Kilometer Alleen an Bundes- und Landesstraßen außerhalb von Ortschaften. Im Jahr 2006 waren es etwa 2340 Kilometer. Mehr als 90 Prozent der Alleebäume hätten aufgrund der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen.

Das brandenburgische Kabinett soll zudem in diesem Jahr über eine neue „Alleenkonzeption 2030“ entscheiden. Darin heißt es, dass die Alleenlänge künftig einheitlich auf eine Mindestlänge von 100 Meter festgelegt werde. Die deutsche Alleenstraße, die durch Brandenburg verläuft, soll gezielt mit neuen Baumreihen versehen werden. Der Landesbetrieb Straßenwesen baut zudem ein digitales Baumkataster auf, in dem jeder einzelne der 420.000 Straßen- und Alleebäume aufgenommen werden soll.

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