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Hunderte Menschen demonstrieren vor dem Tesla-Werk in Grünheide.

© REUTERS/Christian Mang

Update

Über 1000 Menschen bei Anti-Tesla-Protest in Grünheide: Vereinzelt Rangeleien und Pyrotechnik – Polizist leicht verletzt

Nach chaotischen Szenen am Freitag sind am Samstag mehr als 1000 Menschen zur Tesla-Fabrik in Grünheide gezogen. Diesmal blieb es laut Polizei deutlich friedlicher. Zu Rangeleien kam es dennoch.

Rund um das Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin sind die Proteste gegen den US-Elektroautobauer am Samstag weitergegangen. Mehr als 1000 Menschen nahmen am Samstag nach Polizeiangaben an einem Protestzug vom Bahnhof Fangschleuse zur Tesla-Fabrik teil. Die Gruppierung „Disrupt Tesla“ sprach auf der Plattform X von insgesamt mehr als 2000 Teilnehmenden.

Laut Polizeiangaben kam es am Rande der Demonstration vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und Einsatzkräften. Teils sei zudem Pyrotechnik gezündet worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Insgesamt sei der Aufzug aber weitestgehend ohne größere Störungen verlaufen. 

Bis 19.00 Uhr sei eine Person in Gewahrsam genommen worden, hieß es. Vier Anzeigen seien aufgenommen worden, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Ein Polizist sei leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Angaben zu möglicherweise verletzten Protestteilnehmern könne er nicht machen. Am Abend sei die Lage zunächst entspannt gewesen. Man beobachte aber das Geschehen an den Camps.

Am Nachmittag fanden sich die Demonstrierenden friedlich auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof Fangschleuse zu Redebeiträgen vor dem Lautsprecherwagen ein, einige von ihnen trugen Hygienemasken. Bis auf einmal Polizisten in die Menge der Demonstranten eindrangen, um das verhängte Vermummungsverbot durchzusetzen. Es kam zu kurzen, aber heftigen Rangeleien, begleitet von der Parole „Wir sind friedlich, was seid ihr?“ Einige Demonstranten wurden abgeführt.

Polizisten drängen Demonstrierende in Grünheide zurück.

© imago/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja

Kurz vor 15 Uhr – rund eine Stunde später als geplant – setzte sich der Protestzug dann in Bewegung. Neben lautem Trommeln wurde unter anderem auch „Runter mit der Aktie, hoch mit dem Wasserschutz“ und „Wir sind krasser, wir sind für Wasser“ gerufen. Auch Parolen wie „Tesla Scheißverein, bald wirst du enteignet sein“ oder „Wir drehen heute Tesla den Hahn ab“ wurden immer wieder angestimmt, während Bewohner Grünheides den Zug beobachteten. Ein Helikopter kreiste über der Versammlung.

„Tesla stoppen“ steht auf einem Lautsprecherwagen – ein alter Mercedes-Diesel-Laster.

© AFP/JOHN MACDOUGALL

Diese Demonstranten kamen mit einem Cyberfahrrad – ein Nachbau des neuen Tesla-Modells Cybertruck, allerdings zersplittert und in Flammen.

© dpa/Patrick Pleul

Auf den Bannern der Demonstrierenden stand unter anderem „Wer kein Umweltproblem sieht, ist selbst eins“ oder auch „62,1% im Bürgerentscheid“ und „Grünheide sagt NEIN zum Tesla-Ausbau“. Auf dem Lautsprecherwagen des Demonstrationszugs prangte „Stoppt Tesla – Rettet unser Trinkwasser!“. 

Vom Bahnhof her kamen kurz nach dem Start des Protestzugs noch einige Nachzügler nach, die sich der Demonstration anschließen wollten: Die einen mit Gepäck für die Nacht gerüstet, die anderen nur mit großen Transparenten.

Auf einer Akustikgitarre spielte ein junger Mann namens Gustav melodische Protestlieder, während im Protestzug hinter ihm Pyrotechnik gezündet wurde. Über Lautsprecherdurchsagen wurden die Teilnehmenden von der Polizei aufgefordert, dies zu unterlassen. Gegen 16.15 Uhr erreichte der Protestzug die Anlagen von Tesla.

Einzelne Teilnehmende des Protestzugs zündeten Pyrotechnik.

© Alexander Conrad

„Klimaschutz muss praktisch werden, Feuer und Flamme den Tesla-Werken“, stimmten einige Demonstranten vor dem großen Tesla-Fabrikgebäude an, dazu ertönten auch politische Forderungen wie „ÖPNV für alle, für lau“. Gegen 17 Uhr machten sich viele Teilnehmende auf den Weg nach Hause. Etwa 20 Minuten später wurde die Demonstration für beendet erklärt.

Ein Wasserwerfer der Polizei steht an der Zufahrt zum Werksgelände von Tesla.

© dpa/Patrick Pleul

Man hoffe auf einen friedlichen Verlauf, hatte die Brandenburger Polizei vor Beginn des Protestzugs auf der Plattform X mitgeteilt. Auf Fotos von vor Ort waren am Tesla-Werk zahlreiche Einsatzwagen der Polizei zu sehen. Auch ein Wasserwerfer stand bereit. „Wir sind sensibilisiert“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Wegen der Proteste wurde nach Angaben der Polizei auf der A10 die Anschlussstelle Freienbrink in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Auch die L23 wurde vom Bahnhof Fangschleuse bis zum Kreisverkehr gesperrt. Gleiches gelte für die L38 vom Kreisverkehr bis zur A10-Anschlussstelle Freienbrink. Die Behörde riet dazu, die Bereiche weiträumig zu umfahren.

Zudem sei eine angemeldete Demonstration auf der Autobahnbrücke an der A10-Anschlussstelle Freienbrink aus „gefahrenabwehrenden Gründen“ verboten worden.

Aktivisten wollen in Grünheide vor Gefahren für die Umwelt warnen

Um 12 Uhr hatte es im Camp der Gruppierung „Disrupt Tesla“ zunächst eine Pressekonferenz gegeben. Aus Berlin Kommenden wurde die Anreise erschwert: Alle zum Tesla-Gelände führenden A10-Ausfahrten wurden weiträumig gesperrt, der Schleichweg über Rüdersdorf, Waltersdorf und Erkner blieb aber offen.

Schon am ländlichen Bahnhof Fangschleuse waren vereinzelt Diskussionen zwischen Polizisten und Demonstranten zu hören. Auf dem Weg zum Protestcamp waren viele junge Protestteilnehmer zu sehen, aber auch einige höheren Alters, die ihren Campingrucksack umgeschnallt und sich der Bewegung angeschlossen haben. Ein wenig wirkte es, als wäre Wandertag.

„Was ist denn eigentlich für heute geplant?“, fragte ein Medienvertreter bei der Pressekonferenz. Der Fokus beim heutigen Protestzug liege auf „Musik und Redebeiträgen“, versicherte eine Sprecherin von „Disrupt Tesla“.

Pressekonferenz im Protestcamp von „Disrupt Tesla“.

© Alexander Conrad.

Die Aktivisten wollen mit ihrem Protest vor Gefahren für die Umwelt warnen. „Diesem System ist es egal, ob Tesla, VW oder Mercedes – Autokonzerne und ihre politischen Befürworter sind verantwortlich für den Ausverkauf unserer Lebensgrundlagen“, sagte die „Disrupt Tesla“-Sprecherin. „Das müssen wir verhindern und das werden wir verhindern.“  

Die Bürgerinitiative Grünheide warf Tesla und der Brandenburger Landesregierung vor, die Interessen der Menschen in der Region nicht genug zu beachten. „Man zieht das durch, man hört nicht auf die Befindlichkeiten der Menschen vor Ort“, sagte ein Sprecher. „Es dient ausschließlich den Interessen von Tesla.“ Er zeigte Verständnis für die Proteste. „Wenn man kämpft und immer wieder gegen die Mauer rennt und nicht mehr weiß, was man noch machen kann, dann bleiben mitunter nur Maßnahmen des zivilen Ungehorsams.“

Das sind junge Menschen, die sich noch richtig für etwas einsetzen. Schön, dass es so etwas noch gibt.

94-jährige Anwohnerin über die Proteste gegen Tesla

Das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ sieht Gefahren für das Wasser. „Teslas Luxusautos verschmutzen und verbrauchen weltweit knappes Trinkwasser“, sagte eine Sprecherin. Sie kritisierte, dass eine Erweiterung des Werks inklusive Waldrodung weiter geplant sei, obwohl die Mehrheit der Bürger bei einer Befragung in Grünheide dagegen stimmte. Das Bündnis fordert eine Abkehr vom „ineffizienten und klimaschädlichen Individualverkehr“. 

Ein riesiges Banner wurde im Protestcamp aufgezogen.

© Alexander Conrad

Am Ende der Pressekonferenz wurde ein etwa 50 Meter langes und drei Meter hohes Banner aufgezogen. Eine Campbewohnerin rief über den Platz, dass die Polizei bei den Toiletten Vermummte aus der Menge ziehe und ihre Personalien aufnehme.

„Ich finde es herrlich, was hier passiert, es erinnert mich an meine Jugend“, schwärmte eine 94-jährige Anwohnerin, als sie das Protestcamp mit ihrem Rollator passierte. „Das sind junge Menschen, die sich noch richtig für etwas einsetzen. Schön, dass es so etwas noch gibt.“

Chaotische Szenen am Freitag

In der Nacht und am Samstagmorgen war die Lage nach Polizeiangaben ruhig geblieben. Zuvor hatten Aktivisten am Freitag versucht, auf das Werksgelände von Tesla vorzudringen. Einsatzkräfte verhinderten das, hieß es von der Polizei am Freitagnachmittag. Die Protestlage rund um das Werk in Grünheide in der Nähe von Berlin schilderten die Einsatzkräfte zwischenzeitlich als sehr dynamisch.

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Bis zum Abend waren 16 Personen in Gewahrsam genommen worden. Anzeigen wurden unter anderem wegen Widerstandshandlungen, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie Hausfriedensbruch aufgenommen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Laut der Polizei Brandenburg wurden mehrere Personen verletzt, davon 21 Einsatzkräfte der Polizei.

Es waren mehrere Kleingruppen von Demonstranten rund um das Gelände unterwegs, sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. Auf dem Parkplatz vor dem Tesla-Werk standen laut Polizei mehrere Wasserwerfer sowie ein Räumpanzer. Diese seien zunächst aber nicht eingesetzt worden. Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort.

Die aktivistische Plattform „The Brake“ veröffentlichte am frühen Nachmittag ein Video, auf dem eine größere Menschenmenge zu erkennen ist, die teils vermummt in Richtung des Tesla-Werks rennt. Es sind in der Menge auch Einsatzkräfte der Polizei mit Schutzhelmen und Schlagstöcken zu sehen. In einem weiteren Video sind Polizisten zu erkennen, die mit Tränengas gegen einzelne Aktivistinnen und Aktivisten vorgehen.

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Eine Sprecherin sowie ein Sprecher verschiedener beteiligter Protestgruppen kritisierten ein „unverhältnismäßig rabiates“ Vorgehen der Polizei. Diese war mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Hundertschaften aus mehreren Bundesländern.

Ein Polizeisprecher wollte am Nachmittag zunächst keine genaueren Angaben zu der Zahl von Demonstranten machen. Es habe Festnahmen gegeben und strafrechtliche Ermittlungen würden eingeleitet, so der Sprecher, ohne Genaueres mitzuteilen. Eine Blockade der Landstraße 23 nahe Fangschleuse war als Spontanversammlung zugelassen worden. Rund 70 Personen blockierten dort die Fahrbahn sowie die Abfahrt der Autobahn A10, teilte die Polizei mit. Einige Aktivistinnen und Aktivisten klebten sich auf der Straße fest, andere legten Baumstämme als Hindernisse auf die Straße. 

Auch eine Aktion am Flugplatz Neuhardenberg östlich von Berlin, die laut des Sprechers als Spontanversammlung gewertet wurde, wurde von der Polizei begleitet. Dort waren zuvor Vermummte erschienen und hatten Pyrotechnik gezündet. Laut Polizeiangaben überstiegen mehrere, teils vermummte Personen den Zaun zum Flugplatz und beschädigten 24 Tesla-Fahrzeuge mit Farbe. Es kam dort im Anschluss zu einer Sitzblockade. Ferat Koçak, Abgeordneter der Linke im Berliner Parlament, veröffentlichte auf X ein Video, auf dem eine am Boden sitzende Gruppe vor Einsatzkräften der Polizei ein Banner mit der Aufschrift „Tesla Zerschlagen!“ in die Luft hält.

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Am Nachmittag beruhigte sich die Lage vorerst. Eine große Zahl der Aktivistinnen und Aktivisten habe den Rückweg auf der Landstraße ins Protestcamp angetreten, sagte ein Polizeisprecher. Dabei kam es einem dpa-Reporter zufolge immer wieder zu Rangeleien mit der Polizei und vereinzelten Festsetzungen.

Eine Sprecherin sowie ein Sprecher verschiedener beteiligter Protestgruppen schilderten auf Anfrage ebenfalls, dass Demonstranten den Wald am Gelände wieder verlassen hätten. Von dort aus hatten sie zuvor versucht, auf das Firmengelände vorzudringen. Die Polizei konnte dies eigenen Angaben zufolge verhindern.

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Um 13.50 Uhr teilte die Brandenburger Polizei auf X mit, dass die Bahnstrecke am Bahnhof Fangschleuse wieder frei sei. Die Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) war zuvor gesperrt worden, weil sich Aktivisten auf Gleise gesetzt hatten.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) kritisierte die Vorgänge in Grünheide am Freitag. „Gegen friedlichen Protest ist nichts einzuwenden und die Bürgerinnen und Bürger müssen ihrer Meinung Ausdruck verleihen können“, teilte er mit. „Das ist zentraler Bestandteil unserer Demokratie.“ Wenn die Versammlungsfreiheit von radikalen Gruppen missbraucht werde und die Proteste eskalierten, schade das hingegen der Demokratie und beschädige nicht zuletzt das Ansehen der Menschen, die friedlich und gewaltfrei demonstrierten. 

Auch in Berlin Proteste gegen Tesla

Die Polizei hatte im Vorfeld versucht, das Gelände des einzigen Tesla-Werks in Europa weiträumig abzuschirmen, mehrere Autobahnausfahrten waren gesperrt.

In Berlin demonstrierten ebenfalls am Freitag Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegung Robin Wood vor dem Einkaufszentrum Mall of Berlin gegen den US-Autobauer. „Saubere Autos sind eine dreckige Lüge!“ stand auf dem Banner, das die Protestierenden am Freitagmorgen dort hochhielten. In der Mall of Berlin befindet sich ein Tesla-Ausstellungsgeschäft. Die Aktivisten stellten vor dem Einkaufszentrum zudem ein Dreibein – ein großes Stativ – auf, an dem sich ein Kletterer festmachte.

Seit Mittwoch haben Tesla-Gegner zu Aktionstagen gegen den Autobauer im brandenburgischen Grünheide aufgerufen. Hintergrund ist die geplante Erweiterung des Werks.

FDP-Landeschef Zyon Braun verurteilte die Aktionen der Aktivisten. „Unser Rechtsstaat muss friedliche Demonstranten schützen, aber entschieden gegen den Krawall-Tourismus vorgehen. Wer Polizisten angreift, Pyrotechnik zündet, Gleise besetzt oder versucht, auf das Werksgelände zu kommen, muss daran gehindert und zur Verantwortung gezogen werden“, teilte Braun mit. Er forderte alle friedlichen Demonstranten dazu auf, sich von den gewaltbereiten Aktivisten zu distanzieren. 

Tesla-Beschäftigte im Homeoffice

Tesla wollte am Freitag die Beschäftigten im Werk Grünheide bei Berlin inmitten der Proteste nur von zu Hause aus arbeiten lassen. Der Elektroauto-Hersteller betonte zugleich, der freie Brückentag nach Himmelfahrt sei bereits im Januar der Belegschaft angekündigt worden.

„Dass am Brückentag also nicht produziert wird, hat nichts mit den Protesten zu tun“, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Man habe aber mit Blick darauf beschlossen, „dass die übrige Belegschaft im Homeoffice arbeitet“. Zum Verlauf der Proteste äußerte sich das Unternehmen am Freitag auf Anfrage zunächst nicht.

Der US-Autohersteller hatte im März nach einem Brandanschlag auf einen Strommast die Produktion in seiner Fabrik im brandenburgischen Grünheide einige Tage stoppen müssen. Zu der Tat hatte sich eine linksextremistische Gruppe bekannt. Zudem waren in der Vergangenheit an verschiedenen Orten immer wieder geparkte Teslas in Flammen aufgegangen.

Ganz in der Nähe des Autowerks in Grünheide protestieren seit Ende Februar Klimaaktivisten in einem Camp mit Baumhäusern gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes und die Rodung von Wald. Die Polizei will erreichen, dass die Baumhäuser abgebaut werden. Derzeit läuft deshalb noch ein Rechtsstreit. (mit dpa)

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