zum Hauptinhalt

Großbritannien: Wieder Datenpannen in England

Neue Probleme für die britische Regierung: Erst wurde ein Laptop der Marine gestohlen - mit Informationen über Hunderttausende Militärangehörige. Dann staunte ein Autofahrer über sensible Dokumente am Straßenrand.

Die Serie der Datenpannen, die die britische Regierung unter Druck bringt, reißt nicht ab. Das Verteidigungsministerium in London teilte mit, einem Offizier der Royal Navy sei ein Laptop mit Informationen über rund 600.000 Angehörige und Bewerber der Marine, der Marineinfanterie und der Luftwaffe gestohlen worden. Kurze Zeit später wurde bekannt, dass ein Autofahrer auf einer Straße in Südwestengland Hunderte von Dokumenten mit persönlichen Daten britischer Bürger gefunden hat. Die doppelte Panne ist bereits die vierte innerhalb von drei Monaten, die der Labour-Regierung von Premierminister Gordon Brown zu schaffen macht.

Auf dem Computer waren teilweise Daten zu Person und Wohnort, Pass- und Sozialversicherungsnummern sowie medizinische Details gespeichert. Auch die Bankdaten von 3500 Menschen fanden sich nach Angaben des Ministeriums auf der Festplatte. Nach Informationen der Polizei war der Laptop Mitte vorvergangener Woche nachts aus einem Wagen auf einem Parkplatz in Birmingham gestohlen worden.

Dokumente auf offener Straße

Das Ministerium erklärte, es behandele den Diebstahl mit "größter Ernsthaftigkeit". Banken seien bereits informiert worden. "Dass Daten von Menschen an solch sensiblen Posten verschwinden, spottet jeder Beschreibung", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Liberaldemokraten, Nick Harvey. Auch die Konservativen forderten sofortige Aufklärung. Der Interessenverband Privacy International äußerte sich "entgeistert" über den Vorfall.

Die Dokumente, die auf offener Straße nahe des Flughafens Exeter in Devon gefunden wurden, enthielten unter anderem Renten- und Arbeitsinformationen, Bankauszüge und Passkopien. Der Finder sagte, er habe bereits zum zweiten Mal an diesem Ort solche Papiere herumliegen sehen. Die zuständige Behörde kündigte sofortige Ermittlungen an.

Erst kurz vor Weihnachten war bekanntgeworden, dass im staatlichen Gesundheitswesen eine CD mit vertraulichen Informationen über 160.000 kranke Kinder verloren gegangen ist. Zuvor hatten die Behörden bereits den Verlust persönlicher Daten von Millionen Kindergeldempfängern und Fahrschülern eingestehen müssen. (jam/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false