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ARCHIV - 18.11.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, spricht auf dem  32. European Banking Congress in der Alten Oper. (zu dpa: «Bundesbank-Präsident: Ab 2024 werden die Inflationsraten stark sinken ») Foto: Hannes P. Albert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/ Hannes P Albert

Wegen hoher Teuerungsraten: Bundesbank-Präsident Nagel: „Zinsen müssen weiter steigen“

Bundesbank-Präsident Nagel reagiert auf die hohe Teuerungsrate.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hält angesichts der nach wie vor hohen Teuerungsraten weitere Zinserhöhungen im Euroraum für erforderlich. „Die Zinsen müssen noch weiter steigen“, sagte Nagel in einem am Mittwoch auf „Spiegel Online“ veröffentlichten Interview.

Ich wäre nicht überrascht, wenn wir auch nach den beiden angekündigten Schritten die Leitzinsen weiter erhöhen müssen.

Joachim Nagel, Bundesbank-Präsident

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juli viermal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht, der Leitzins liegt inzwischen bei 2,50 Prozent. „Für Februar und März haben wir angekündigt, dass wir die Zinsen nochmals kräftig anheben werden“, bekräftigte Nagel, der im EZB-Rat über den geldpolitischen Kurs mitentscheidet. „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir auch nach den beiden angekündigten Schritten die Leitzinsen weiter erhöhen müssen.“

Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Steigende Zinsen können die Inflation dämpfen, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst.

Im Dezember hatte sich der Preisdruck etwas abgeschwächt, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Euroraum noch um 9,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Deutschland wurde für Dezember eine Inflation von 8,6 Prozent errechnet.

„Man muss aufpassen, jetzt nicht zu früh den Abgesang auf die hohe Inflation anzustimmen. Dass die Rate im Dezember sinken würde, war nicht überraschend“, sagte Nagel. „Trotz des Rückgangs ist die Inflation noch immer viel zu hoch.“ Die nächste geldpolitische Sitzung des EZB-Rates ist am 2. Februar. (dpa)

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