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Juso-Chef Philipp Türmer hält eine Rede auf dem SPD-Bundesparteitag.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Ukrainekrieg „einfrieren“?: Juso-Chef Türmer geht auf Abstand zu Mützenichs Wortwahl

Der Chef der SPD-Jugend signalisiert Distanz zu seinem Fraktionschef. Doch man solle Mützenichs Rede vom „Einfrieren“ auch nicht „über alle Maßen interpretieren“, sagt Philipp Türmer.

Der Vorsitzende der Jusos, Philipp Türmer, ist auf Abstand zur Äußerung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zum „Einfrieren“ des Ukrainekriegs gegangen und hat Verständnis an der Kritik daran geäußert. Zugleich warnte er, der Aussage mit Blick auf die Haltung der SPD zum Krieg zu viel Gewicht zu geben.

„Dieser Begriff mit dem Einfrieren, da muss ich sagen, den finde ich nicht so glücklich“, sagte Türmer in der am Montagabend ausgestrahlten n-tv-Talkshow „Beisenherz“.

„Es gibt ohnehin nicht so wirklich viele Beispiele aus der Friedensforschung, wo das mit dem Einfrieren funktioniert hat. Vor allem nicht, wenn (…) Putins Russland auf der anderen Seite steht“, führte der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation aus.

Mützenich hatte sich kürzlich für eine Äußerung in einer Bundestags-Debatte Kritik eingefangen, hielt aber an der umstrittenen Formulierung fest. Er hatte gefragt: „Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?“

Türmer sagte, er könne die Kritik verstehen, die sich an dem Begriff „einfrieren“ entzündet. „Ich verstehe die Diskussion, aber man muss auch aufpassen, dass man dieses eine Wort jetzt nicht über alle Maßen interpretiert.“

In der Zeit des Krieges in Europa dürfe man nicht aus dem Blick verlieren, dass man im Ergebnis Frieden anstrebe. Das sei auch der Grund, warum Deutschland die Ukraine so entschlossen unterstütze – und auch der zweite Teil der Äußerung von Mützenich gewesen. (dpa)

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