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Politik: NS-Zwangsarbeiter: Bürger spenden 3,25 Millionen für NS-Opfer

Mehr als 3,25 Millionen Mark sind bisher privat für die Entschädigung der ehemaligen NS-Zwangsarbeiter gespendet worden. Diese Summe nannte das Bundesfinanzministerium am Freitag auf Anfrage.

Mehr als 3,25 Millionen Mark sind bisher privat für die Entschädigung der ehemaligen NS-Zwangsarbeiter gespendet worden. Diese Summe nannte das Bundesfinanzministerium am Freitag auf Anfrage. Der Schriftsteller Günter Grass, der Pädagoge Hartmut von Hentig und die Publizistin Carola Stern hatten im Juli vergangenen Jahres vorgeschlagen, jeder Deutsche sollte 20 Mark für die noch lebenden Opfer zur Verfügung stellen. Von den fünf Milliarden, die die deutsche Industrie spenden will, fehlen unterdessen noch 1,4 Milliarden Mark.

Derweil haben bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) etwa 100 000 ehemalige NS-Zwangsarbeiter aus 40 Ländern einen Antrag auf Entschädigung gestellt. Die IOM mit Hauptsitz in Genf ist eine der Partnerorganisationen der Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft". Sie ist nicht nur berechtigt, Anträge auf Leistungen aus dem mit zehn Milliarden Mark ausgestatteten Entschädigungsfonds entgegenzunehmen, sondern auch Geld auszuzahlen. Während des Zweiten Weltkrieges hat es etwa zehn Millionen Zwangsarbeiter gegeben. Heute gibt es weltweit schätzungsweise noch 1,2 Millionen Überlebende. Die IOM ist verantwortlich für alle nichtjüdischen Opfer, die nicht in Moldawien, Polen, Russland, Tschechien, der Ukraine, Weißrussland, Estland, Lettland und Litauen leben. Für diese Länder sind die jeweiligen Wiedergutmachungs-Stiftungen zuständig. Die Jewish Claims Conference bearbeitet die Anträge der jüdischen Überlebenden. Für den so genannten nicht-jüdischen Rest der Welt stehen 540 Millionen Mark als Entschädigung zur Verfügung. Experten halten die Summe für zu gering.

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