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© dpa

Berlin-Besuch: Merkel empfängt Obama im Kanzleramt

Ein Treffen mit der Bundeskanzlerin, ein Fototermin - alles ist für den Besuch des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama vorbereitet. Nachdem die Entscheidung klar zu sein scheint, dass Obama seine Berliner Rede an der Siegessäule halten wird, ist jetzt auch die Uhrzeit seines Auftritts durchgesickert.

Die Grundsatzrede Obamas am kommenden Donnerstag zu den transatlantischen Beziehungen der USA an der Siegessäule ist nach Informationen von "Morgenpost Online" für 19 Uhr geplant. Die Bühne soll unmittelbar in der Nähe der Goldelse aufgebaut werden, im Hintergrund wäre dann noch das Brandenburger Tor zu sehen. Wahlkampfmanager aus dem Team des Demokraten hatten sich in den vergangenen Tagen in der Hauptstadt verschiedene mögliche Auftrittsorte angesehen. Aus politischen Kreisen in Berlin hieß es in der Folge, dass Obama seine Rede an der Siegessäule halten wolle. Am heutigen Freitag soll der Ort der Rede in Chicago offiziell bekanntgegeben werden.

Unter anderen hatte es Überlegungen zu einem Auftritt auf dem Gendarmenmarkt, vor dem Roten Rathaus und dem Brandenburger Tor gegeben. Allerdings hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen eine Rede am Brandenburger Tor ausgesprochen. Mit Merkel wird sich Obama am Donnerstagvormittag treffen. Neben dem Gespräch mit der Kanzlerin wird Obama in Berlin auch mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zusammenkommen, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm.

Obama-Berater: Es geht nicht um Wahlkampf

Obama-Berater Robert Wexler hob hervor, der US-Kandidat messe Deutschland eine zentrale Rolle im transatlantischen Verhältnis zu. In der Kooperation zwischen den USA und Europa sei "natürlich die deutsch-amerikanische Beziehung die fundierteste", sagte Wexler dem Sender n-tv. Obama werde dies bei seinem Besuch in Berlin betonen. "Senator Obama wird seine sehr erfrischende Ansicht eines konstruktiven amerikanischen Ansatzes zur Außenpolitik präsentieren, und zwar eine, die mit offenen Armen in Berlin und auch im restlichen Europa aufgenommen werden kann", sagte der Kongressabgeordnete Wexler.

Besonderes Gewicht lege Obama während seiner Reise auf die Lage in Afghanistan, den Atomstreit mit dem Iran, den Klimawandel und den Ölpreis, kündigte der Berater an. "Es geht hier nicht um Wahlkampf, sondern darum, dass Senator Obama seine Ansichten vorstellen wird, darum, der amerikanischen Außenpolitik zu helfen und eine Weltagenda zu formen."

Der Besuch in Berlin ist eine Station der Reise Obamas in der nächsten Woche durch den Nahen Osten und Europa. Zu Beginn kommender Woche stehen Israel und Jordanien auf dem Programm, am Donnerstag dann Berlin, gefolgt von Paris und London.

Auftritt in London fraglich

Ob Obama jedoch wirklich in London auftritt, ist derzeit unklar. Sicher ist nur eines: Die Briten lieben ihn, und würde er sich in Großbritannien zur Wahl stellen, müsste er nicht viel Wahlkampf betreiben. Nach einer Umfrage des "Guardian" würden sich 53 Prozent für den Demokraten und nur elf Prozent für seinen republikanischen Herausforderer John McCain entscheiden. Zustimmung hat er sogar in allen Lagern, egal welchen Alters, welcher Hautfarbe oder Religion. Die Zustimmung könnte wahrscheinlich noch größer sein, wenn die Briten Obama einmal live erleben könnten.

Doch daraus wird erst mal nichts. Amerikanische Medien gehen zwar davon aus, dass Obama an diesem Freitag für ein paar Stunden in London sein wird. Englische Medien glauben dagegen eher, dass er erst nächste Woche Großbritannien besuchen wird. Klar ist nur, dass er keinen öffentlichen Auftritt plant. Den wird es auf seiner Europatour nur in Berlin geben. Das macht vor allem Obamas amerikanische Anhänger in England traurig. (rope/pb/wvb/ctr/tsp/afp/dpa)

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