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Geflüchtete betreten neben einem Schild vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig.

© dpa/Julian Stratenschulte

Höchster Monatswert seit 2016: Zahl irregulär einreisender Geflüchteter seit Juli verdoppelt

Die Anzahl der Menschen, die in Deutschland ohne gültiges Visum einreisen, steigt weiter. Der September war nun der zuzugsstärkste Monat seit 2016.

Die Zahl der irregulär über die Grenze nach Deutschland kommenden Geflüchteten wird in diesem Jahr so hoch wie seit 2016 nicht mehr sein. Von Januar bis September seien bisher 92.119 Menschen unerlaubt eingereiste Menschen registriert worden, teilte die Bundespolizei am Samstag in Potsdam mit.

Diese Zahl wurde zuletzt 2016 - nach dem Jahr der sogenannten Flüchtlingskrise – mit 111.843 übertroffen. Im vergangenen Jahr waren es 91.986 Menschen.

Im September 2023 zählte die Bundespolizei 21.366 unerlaubt eingereiste Geflüchtete – etwa doppelt so viele wie im Juli mit 10.714. Es war der höchste Monatswert seit Februar 2016, als 25.650 Menschen registriert wurden.

„Irreguläre“ Migration ist für viele der einzige Weg

Als „unerlaubte Einreise“ gelten Zuzüge, bei denen Menschen nach Deutschland einreisen, ohne zuvor in ihrem Heimatland ein Visum organisiert zu haben. Für viele Menschen des globalen Südens ist das die einzige Möglichkeit, nach Deutschland einzureisen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im „Spiegel“ angekündigt, er wolle härter gegen abgelehnte Asylbewerber vorgehen und die irreguläre Migration in Deutschland begrenzen. „Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, sagte der SPD-Politiker dem „Spiegel“.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte für die Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz am vergangenen Montag für zunächst zehn Tage feste Kontrollen bei der EU-Kommission angemeldet. Faeser will damit die irreguläre Zuwanderung begrenzen und die Schleuserkriminalität stärker bekämpfen.

Die Notifizierung kann laut Ministerium für insgesamt zwei Monate verlängert werden. Solche stationären Kontrollen gibt es bereits seit 2015 zwischen Bayern und Österreich, allerdings mit längerer Befristung. (dpa/Tsp)

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