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Politik: „Für Stasi-Mitarbeit muss sich keiner schämen“ DDR-Agentenchef Großmann meldet sich im Fall Bisky zu Wort

Berlin (m.m.

Berlin (m.m.). Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Stasi-Kontakte des PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky hat der letzte Chef der DDR-Auslandsaufklärung, Werner Großmann, seine früheren Mitarbeiter aufgefordert, sich zu ihrer Stasi-Tätigkeit zu bekennen. In einem Leserbrief, den das „Neue Deutschland“ veröffentlichte, schrieb Großmann, es sollte nicht gelingen, „die DDR als Unrechtsstaat und sein Sicherheitsorgan, darunter den Auslandsnachrichtendienst, als dessen kriminell handelndes Überwachungs- und Verfolgungsinstrument in die Köpfe der Menschen zu hämmern“. Großmann, der seit 1986 als Nachfolger von Markus Wolf Chef der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) war, erklärte: „Ich kann mit Gewissheit behaupten, dass nicht ein IM (Inoffizieller Mitarbeiter), der mit uns bewusst zusammenarbeitete, von uns zu einer solchen Tätigkeit gezwungen wurde.“ Der 74-jährige betonte: „Alle waren auf freiwilliger Basis und aus politischer Überzeugung tätig. Und dessen müssen sie sich heute nicht schämen.“ Die Tätigkeit der Stasi-IM „für die Erhaltung und Sicherung des Friedens (…) war rechtens, schadete niemandem, sie war nicht ehrenrührig“. Bisky hatte vergangene Woche nach Bekanntwerden seiner Stasi-Registrierung erklärt: „Ich war kein IM.“

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