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Rechtsanwalt Reiner Fuellmich steht am 14.01.2021 an der Kollwitzstraße vor einem gastronomischen Betrieb und spricht mit Journalisten.

© dpa/Paul Zinken

Es geht um mehr als eine Million Euro: Ex-„Die Basis“-Kanzlerkandidat wegen Veruntreuung angeklagt

Reiner Fuellmich, der betroffene Rechtsanwalt, sitzt derzeit in Haft. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.

Gegen den inhaftierten ehemaligen Kanzlerkandidaten der Partei „Die Basis“ ist Anklage erhoben worden. Dem Rechtsanwalt wird gewerbsmäßige Untreue in 18 Fällen vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Göttingen am Mittwoch mitteilte.

Der 65-jährige Reiner Fuellmich soll demnach insgesamt mehr als eine Million Euro veruntreut haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestreitet der Angeklagte strafrechtlich relevantes Handeln.

Der Rechtsanwalt soll Gesellschafter und einer von vier Geschäftsführern der Mitte 2020 gegründeten Stiftung Corona-Ausschuss gewesen sein, die sich durch Spenden finanzierte.

Mit der Anklage werde dem 65-Jährigen vorgeworfen, insgesamt 16 Einzelüberweisungen im Gesamtwert von mehr als 350.000 Euro auf sein Kanzleikonto veranlasst und intern verwendet zu haben. Zudem soll er 700.000 Euro aus der Vermögensmasse auf sein privates Konto überwiesen haben.

Von Mexiko nach Deutschland abgeschoben

Die Ermittler hatten im Oktober mitgeteilt, dass der Rechtsanwalt nach einem längeren Aufenthalt in Mexiko von dort abgeschoben und am Flughafen Frankfurt verhaftet worden war.

Am Tag darauf sagte seine Anwältin Dagmar Schön: „Wir werden die Vorwürfe entkräften.“ Nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft hatte eine Anzeige die Ermittler auf die Spur des Verdächtigen gebracht. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Über die Eröffnung eines Hauptverfahrens soll nun die Wirtschaftskammer des Landgerichts Göttingen entscheiden. Bei einer Verurteilung wegen gewerbsmäßiger Untreue droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.

Die Verteidigerin hatte im Oktober von erlogenen Vorwürfen gesprochen und angekündigt, dies auch nachzuweisen. Für eine aktuelle Stellungnahme war sie zunächst nicht erreichbar. (dpa)

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