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Faeser auf der Deutschen Islamkonferenz: Diskriminierung dürfe die „gesamte Gesellschaft auf keinen Fall akzeptieren“.

© dpa/Wolfgang Kumm

Deutsche Islamkonferenz: Diskriminierung von Muslimen nicht akzeptieren 

Das Bundesinnenministerium hat am Mittwoch zur Islamkonferenz geladen. Thema war die Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit – und die Imamausbildung in Deutschland.

Auf der Deutschen Islamkonferenz am Mittwoch in Berlin hat Innenministerin Nancy Faeser (SPD) betont, dass Musliminnen und Muslime „selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft“ sind. Faeser sagte, sie wolle die Vielfalt des muslimischen Lebens in Deutschland stärker abbilden. Außerdem stand die Ausbildung von Imamen in Deutschland auf ihrer Agenda.

Musliminnen und Muslime erlebten häufig eine doppelte Diskriminierung, wegen ihrer Religion und weil sie oft eine Migrationsgeschichte hätten. Das dürfe die „Gesellschaft auf keinen Fall akzeptieren“.  Welche politischen Vorhaben daraus konkret folgen, blieb bei den Ausführungen der Ministerin aber überwiegend offen. Handlungsempfehlungen des „Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit“ werden im nächsten Sommer erwartet.

Imamausbildung im Fokus

Einen Punkt aber machte Faeser: „Ich will die staatliche Entsendung von Imamen aus dem Ausland nach Deutschland schrittweise reduzieren, mit dem Ziel sie zu beenden.“ Denn noch immer werden die meisten Imame, die in Deutschland predigen, im Ausland ausgebildet. Vor allem der größte Islamverband Ditib wird kritisiert, weil deren Imame meist von der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet bezahlt werden.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Lamya Kaddor begrüßte die Priorisierung der Ministerin. „Dass die Imamausbildung weiter im Fokus steht, ist richtig. Die Ausbildung von Imaminnen und Imamen hierzulande ist wichtig für die stärkere Beheimatung von deutschen Muslimen“. Sie lobte auch den Ton der Ministerin: „Es ist ein erfrischend anderer Ton als bei Horst Seehofer. Die Ministerin legt den Fokus auf Gesellschaftspolitik und setzt auf Partizipation“, sagte Kaddor.

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