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Politik: Der Ex-Kommunist Petrovski ist vorn und muß sich wahrscheinlich einer Stichwahl in zwei Wochen stellen

Aus der Präsidentenwahl in der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien vom Sonntag ist überraschend der Sozialdemokrat und Ex-Kommunist Tito Petrovski als vorläufiger Sieger hervorgegangen. Die regierende Mitte-links-Koalition musste indes eine herbe Niederlage einstecken.

Aus der Präsidentenwahl in der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien vom Sonntag ist überraschend der Sozialdemokrat und Ex-Kommunist Tito Petrovski als vorläufiger Sieger hervorgegangen. Die regierende Mitte-links-Koalition musste indes eine herbe Niederlage einstecken. Nach am Montagmorgen vorliegenden ersten inoffiziellen Ergebnissen entfielen auf Petrovski 38 Prozent der Stimmen und auf den Kandidaten der regierenden Inneren Mazedonischen Revolutionären Organisation (VMRO), Vizeaußenminister Boris Trajkovski, 24 Prozent. Eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten in zwei Wochen wird immer wahrscheinlicher, da Petrovski vermutlich nicht mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen wird. Mit dem Wahl-Endergebnis wird erst in einigen Tagen gerechnet.

Nach Angaben eines sozialdemokratischen Sprechers landete der Kandidat der Demokratischen Alternative, Vasil Tupurkovski, mit 15 Prozent auf dem dritten Platz. Der 82-jährige Amtsinhaber Kiro Gligorov, der sein Land 1991 ohne Blutvergießen in die Unabhängigkeit führte und aus allen Kriegen im ehemaligen Jugoslawien heraushielt, stellte sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl.

Die Entscheidung der 1,6 Millionen Wahlberechtigten wurde überschattet von den ethnischen Spannungen, die durch die Krise im benachbarten Kosovo verschärft wurden. Ein Viertel der Bevölkerung des kleinen Landes sind Albaner.

Zwei Kandidaten sind albanischer Abstammung und unterstützen die Unabhängigkeit des benachbarten Kosovos von Serbien. Sie verlangen, dass ein künftiger Präsident das Kosovo als unabhängigen Staat anerkennen müsse. Der Wahlausgang hat daher auch große Bedeutung für die Stabilität in Mazedonien und für das Verhältnis zwischen der slawischen Mehrheitsbevölkerung und der albanischen Minderheit.

Der Präsident der Republik kann Gesetzesvorlagen an das Parlament zurückverweisen, besitzt aber kein Vetorecht. Er ist Vorsitzender im Nationalen Sicherheitsrat und zugleich Oberkommandierender der Streitkräfte.

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