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Politik: Das schönste Tor zum neuen Jahr

Am Pariser Platz in Berlin feierten eine Million Menschen friedlich und fröhlich – mehr als am New Yorker Times Square

Über seinen Erfolg ist er selber ein bisschen überrascht. Rund eine Million Menschen feierten in das neue Jahr auf der Partymeile rund ums Brandenburger Tor in Berlin – 250000 mehr als etwa am Times Square in New York. „So viele Menschen hatten wir nicht erwartet“, sagt Willy Kausch, Chef des Organisationsstabs für die riesige Open-Air-Party. Vor einigen Wochen noch sah es nicht so aus, als ob die Party überhaupt in dieser Form starten könnte. Wichtige Sponsoren, unter anderem der Fernsehsender Sat1, sprangen ab. Doch die Party hat sich international herumgesprochen – viele Gäste kamen aus den europäischen Nachbarländern, vor allem aus Italien, aber auch aus Amerika und sogar Asien. „Silvester in Berlin“ ist zur Marke geworden.

Doch obwohl so viele Menschen kamen, hat Kausch als Veranstalter unterm Strich ein Minus eingefahren. „Zwischen 60000 und 80000 Euro“, schätzt er, muss er zuschießen. Anders als die Händler, die mit mehr Gästen auch mehr umsetzen, vermietet Kausch die Standflächen für die Getränke- und Imbiss-Buden zu einem Pauschalpreis. Und da in diesem Jahr weniger Händler mitmachten als sonst, ist auch weniger Geld in seiner Kasse. Dass aber Sat1 nicht dabei war, „ist kaum aufgefallen“, sagt Kausch, „die Leute wollen Party, und dann ist es egal, wer die Bühne mit welchen Stars bestückt“. Hauptsache, es darf gefeiert werden – laut und lang.

2004 soll es kein Defizit geben. Der Erfolg der letzten Neujahrsnacht hilft Kausch dabei. Es werden wieder mehr Händler dabei sein wollen und, so hofft er, auch die Sponsorensuche werde einfacher. Für ihn ist „Silvester 2004“ die letzte Party. „Dann machen andere weiter.“ Nach zehn Jahren Party-Organisation wünscht sich „Mister Silvester“ zum neuen Jahr vor allem eines: Ruhe.

UND 32,

SILVESTERKONZERTE SEITE 25

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