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Bombenanschlag: Blutbad auf Sportplatz in Pakistan

Bei einem verheerenden Selbstmordanschlag auf einem Sportplatz in Pakistans unruhiger Nordwest-Grenzprovinz sind am Neujahrstag dutzende Zivilisten, darunter viele Kinder, ums Leben gekommen.

Islamabad - Die Nachrichtenagentur Reuters meldete 88 Tote. Wie Polizeisprecher Mohammad Ayub Khan mitteilte, wurden mehr als 60 weitere Menschen verletzt, als der Täter sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug neben einem Sportplatz im Distrikt Lakki Marwat zur Explosion brachte. Nach Angaben der Polizei hatten sich mehr als 200 Zuschauer zu dem Spiel zweier Dorfmannschaften auf dem Sportplatz versammelt. Durch die Wucht der Explosion stürzten nach Augenzeugenberichten zehn benachbarte Häuser und drei Geschäfte ein. Es wurde befürchtet, dass unter den Trümmern noch Menschen begraben sind. Der Anschlag könnte ein Racheakt an den Bewohnern sein, die ihre eigene Miliz gegründet haben, um militante Extremisten zu vertreiben, hieß es.

Der 18-jährige Anwar Khan sagte, der schwarze Lieferwagen sei mit großer Geschwindigkeit auf die Zuschauer zugefahren. Dann habe er eine riesige Flamme gesehen. "Überall war helles Licht, wie ein Blitz, und dann wurde alles von einer gewaltigen Explosion erschüttert." Die Polizei machte die radikalislamischen Taliban für den Selbstmordanschlag verantwortlich. Der pakistanische Regierungschef Yousuf Raza Gilani verurteilte das Attentat. Derartige Gewalttaten änderten nichts an der Entschlossenheit der Regierung, den Terrorismus bis zu seiner "vollständigen Vernichtung" zu bekämpfen.

Der Distrikt grenzt an die Taliban-Hochburg Süd-Waziristan. In dem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan führt das pakistanische Militär seit Mitte Oktober ein Großoffensive gegen Taliban-Kämpfer und Al-Qaida-Terroristen. Dabei wurden nach Angaben der Armee bislang mehr als 600 Extremisten getötet. Im Gegenzug verüben die Aufständischen landesweit immer wieder blutige Anschläge gegen Einrichtungen der Sicherheitskräfte und zivile Ziele, bei denen in den vergangenen zwei Monaten mehr als 500 Menschen ums Leben kamen. dpa

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