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© Imago / Jürgen Held

Berlins rebellischster Kiez: Wie sich Kreuzberg gegen Gentrifizierung wehrt

Zum 1. Mai schauen mal wieder alle nach Kreuzberg: Zwischen Punk und Protest hat sich Berlins berühmtester Kiez weniger stark verändert als andere – allen voran Prenzlauer Berg. Warum ist das so?

Das „Myfest“ fällt in diesem Jahr erneut aus, die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ zieht größtenteils durch Neukölln – und dennoch gilt: Wenn der 1. Mai naht, blickt ganz Berlin nach Kreuzberg. Dort ist der Feiertag mittlerweile mehr Party als Punk, und trotzdem (oder gerade deshalb) ziehen jedes Jahr tausende Berliner und Touristen in den Kiez rund um den alten Postzustellbezirk SO36. Auf der Suche nach dem alten Berlingefühl zwischen Szene und Subkultur.

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Trotz aller Kritik an Müll und Lärm ist das einmalig in Berlin. Im Gegensatz zu anderen Kiezen, die sich seit der Wende rasant verändert haben, scheint es Kreuzberg zu gelingen, zumindest in Teilen seinen ursprünglichen Charakter zu bewahren.

Im Checkpoint-Podcast gehen Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt aus der Tagesspiegel-Chefredaktion auf Spurensuche: Wie hat sich Kreuzberg seit der Wende entwickelt? Wie viel Protest steckt heute noch in den Kreuzbergern? Und warum hat die Gentrifizierung Prenzlauer Berg viel heftiger verändert? Kurz: Was macht Kreuzberg so einzigartig?

Berlins Arbeits- und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) erinnert sich an das Aufwachsen im Wrangelkiez der 70er und 80er Jahre. Damals war Kreuzberg 36 auf drei Seiten von der Mauer umgeben: „Es war sehr dörflich, jeder kannte sich, jeder hat sich unterstützt, es war ein guter Zusammenhalt, den wir dort gespürt haben.“

„Dann gehen die in den Widerstand“

Für die ehemalige Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) zeichnet sich Kreuzberg außerdem durch seine Wehrhaftigkeit aus: „Grundsätzlich lassen sich weder die Bezirksregierung noch die Menschen, die in Kreuzberg leben, gerne von außerhalb etwas oktroyieren. Dann gehen sie in den Widerstand, von der Regierung bis zur Bewohnerin.“

Ohne die galoppierende Gentrifizierung in Prenzlauer Berg wäre Kreuzberg wohl verloren gewesen, sagt Nanette vom Team des legendären Clubs SO36 und schaut optimistisch in die Zukunft: „Ich glaube nicht, dass Kreuzberg so komplett untergehen wird wie Prenzlauer Berg, wenn unser Netz aus widerständigen Inseln Bestand hat.“

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