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Glaubt an die Hoffnung. Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, sprach beim Jahresempfang in der Katholischen Akademie..

© Sebastian Gollnow/dpa

Plädoyer für die Hoffnung: Herausforderungen bewältigen – ein Bischof gibt Tipps in Berlin

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, teilt in einer Ansprache seine Rezepte für die Bewältigung der großer politischer Probleme, wie etwa dem Ukraine-Krieg.

Was macht ein Politiker, der die ewige Kritik und das ganze Gemecker nicht mehr ertragen kann?

Wenn er pragmatisch ist, nimmt er die Einladung zum alljährlichen St.-Michael-Jahresempfangs an, zu dem am Mittwochabend der Leiter des Kommissariats der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Jüsten, geladen hatte.

Zum einen ist die Atmosphäre in der Katholischen Akademie so schön familiär. Viele der Erschienenen werden namentlich begrüßt.

360 000
Kirchenaustritte gab es im Jahr 2021

Zum anderen hatte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, als Thema für seine in diesem säkularen Rahmen „Ansprache“ genannte Predigt ausgerechnet die Hoffnung ausgesucht.

Klippen auf dem Weg in die Neuzeit

Das mochte auf Anhieb etwas exotisch wirken vor dem viel gefürchteten kalten und pandemischen Winter. Und da er gleich mit den eigenen Problemen begann, den Klippen auf dem synodalen Weg, der die Kirche in die Neuzeit führen soll, der hohen Zahl der Kirchenaustritte, weil viele Katholiken da noch keine Erfolge erkennen, schien das Thema für ihn eigentlich nicht unbedingt naheliegend.

Aber dann kam er auf die Herausforderungen der Politik zu sprechen, warum selbst die Kirche nicht gegen Waffenlieferung sein könne, wenn sich ein großes Land ein kleineres zur Beute machen und dessen Kultur auslöschen will.

Lassen wir uns die Hoffnung nicht stehlen.

Papst Franziskus

Er sei den Politikern dankbar, die mit Mut und kluger Abwägung angesichts einer schwer zu durchschauenden Lage Entscheidungen treffen und dabei wahrscheinlich nie vollkommen gewiss sein könnten, das Richtige zu tun, sagte er: „Es verdient Respekt, diese Verantwortung anzunehmen.“

Die Bewältigung der großen Aufgaben könne besser gelingen, wenn Christen ihre Hoffnung in die Debatte einbrächten und die damit verbundene Solidarität, Nüchternheit und Resilienz. Das hörten unter anderem Friedrich Merz, Petra Pau, Wolfgang Thierse, Norbert Lammert und die Chefin des Bundespräsidialamtes, Dörte Dinger.

Dass er die Suizidassistenz nicht für den richtigen Weg halte, mit dem Sterben umzugehen, dem widmete er sich im zweiten Teil, bevor er mit einem Zitat von Papst Franziskus in den informellen Teil des Abends überleitete: „Lassen wir uns die Hoffnung nicht stehlen.“

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