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Meinung: Heute streich’ ich, morgen …

Vieles ist übers Sparen gesagt worden in den letzten Wochen, Wichtiges und Unwichtiges – aber immer wurde es von den Betreffenden mit strengem Ton und bitterer Miene vorgetragen. Wenn beispielsweise Finanzsenator Sarrazin die Lehrmittelfreiheit für beendet erklärt, möchte man ihm sofort herzlich kondolieren.

Vieles ist übers Sparen gesagt worden in den letzten Wochen, Wichtiges und Unwichtiges – aber immer wurde es von den Betreffenden mit strengem Ton und bitterer Miene vorgetragen. Wenn beispielsweise Finanzsenator Sarrazin die Lehrmittelfreiheit für beendet erklärt, möchte man ihm sofort herzlich kondolieren. Ein Kommunikationsfehler! Die Grünen haben also den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn sie diese Maßnahme als „phantasieloses Sparen“ geißeln. Genau: Es muss endlich Schluss sein mit dem buchhalterischen Gestreiche und Geknausere, es müssen tausend Blumen blühen im Sparkonzept. Zuerst einmal verteilen wir haufenweise rosarote Sparschweine an alle Mitarbeiter – wer sie schnell genug füllt, darf seine Planstelle für ein weiteres Jahr behalten. Alle Finanzminister setzen im Dienst eine rote Pappnase auf und sprechen nur noch in Versen: Heute streich ich, morgen pump ich, übermorgen hol ich der Ulla ihr Geld. Somit breitet sich unaufhaltsam gute Laune aus, es werden alkoholische Getränke gereicht, Sparen macht Laune. Wer nicht mitzieht, muss in einen PsychoKurs: Angstfrei sparen. Falls das noch nicht reicht, schalten wir alle Behördentelefone auf 0190er-Nummern um, ein Euro pro Minute. So geht phantasievolles Sparen! Danke, Grüne.

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