zum Hauptinhalt
Betty White.

© REUTERS/Sam Mircovich/File Photo

„Golden Girls“-Star Betty White gestorben: Erst im Alter startete sie als goldenes Mädchen durch

Betty Whites Leben war lang und bemerkenswert: Ihre Karriere begann erst spät als „Golden Girl“. Dann aber begeisterte sie ein Massenpublikum. Ein Nachruf.

Die Vorbereitungen für die Fernsehparty bei CNN liefen auf Hochtouren, zu ehren Betty White an ihrem 100. Geburtstag am 17. Januar 2022. Doch nun fällt die Show aus: Die Schauspielerin ist am Freitag gestorben. Es wäre ein weiterer, vielleicht finaler Höhepunkt geworden in diesem Leben, das erst in seiner zweiten Hälfte auf einem ikonischen Betty-White-Niveau verlief.

Die 1922 in Chicago geborene Schauspielerin, Komikerin und Produzentin hatte schon eine beachtliche Karriere absolviert – Model, Arbeit für Radio und Fernsehen –, ehe sie zwei der bemerkenswertesten Sitcom-Charaktere kreierte: zunächst die nymphomaneske Sue Ann Nivens in „The Mary Tyler Moore Show“ (1973 bis 1977), schließlich Rose Nylund in den „Golden Girls“ (1985 bis 1992). Der „Betty-White-Typ“ war geboren.

Das war neu: Die „Golden Girls“ versammelte vier ältere Frauen in einem gemeinsamen Haushalt in Miami. Die Rose Nylund der Betty White kam aus Minnesota, eine schrullige, etwas einfältige Witwe aus Minnesota, die den oft entwaffnenden Gegenpart zu den von Bea Arthur (gestorben 2009), Rue McClanahan (2010) und Estelle Getty (2008) gespielten kultivierteren Charakteren bildete.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Aber Rose Nylund ließ sich nicht unterkriegen. Wie sie da perfekt frisiert, mit blitzblauen Augen und dem charmantesten Lächeln ever die Abenteuer und Ansichten ihrer Mitbewohnerinnen sarkastisch kommentierte. Mehr mit Instinkt und Lebenserfahrung als mit dem Intellekt.

Auch nach dem Ende der „Golden Girls“ arbeitete sie weiter im Fernsehen, so 2010 als gefeierte Gastgeberin in der Show „Saturday Night Live“, dann in der Sitcom „Hot in Cleveland“; 2009 spielte sie mit Sandra Bullock und Ryan Reynolds in der Kinokomödie „Selbst ist die Braut“.

Als Hobbys nannte sie „mit Tieren spielen“ und „Wodka“

Betty White arbeitete auch als Produzentin und wurde mit Dutzenden Preisen ausgezeichnet, darunter zahlreichen „Emmys“, dem amerikanischen Fernseh-Oscar. Die Künstlerin blieb immer bescheiden. „Ich gehe nicht gerne schick essen“, sagte sie dem Magazin „Parade“. „Ich mag einfache Sachen, Hot Dogs, Hamburger, Pommes, keine Gewürze oder Soßen.“ Aber für Neuerungen war sie aufgeschlossen, bis ins letzte Lebensjahrzehnt war sie bei Instagram aktiv. Als Hobbys nannte sie „mit Tieren spielen“ und „Wodka“. White sprach aus, was Betty dachte.

Ihr Leben war untrennbar mit der Unterhaltungsindustrie verbunden. Selbst ihren dritten Ehemann Allen Ludden lernte sie bei einer Quizsendung kennen – er war der Moderator. Sie waren von 1963 bis 1981 verheiratet. Danach heiratete White nie wieder. Kinder hatte sie keine.

US-Präsident Joe Biden nannte sie eine „kulturelle Ikone“, was Wunder, Betty White brachte Amerika über alle Parteiund sonstigen Grenzen hinweg zum Lachen. Michelle Obama schrieb auf Instagram, Bo, der Hund der Obamas, freue sich schon darauf, sie im Himmel zu sehen. Denn auch das war Betty White: eine engagierte Tierschützerin.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false