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Das undatierte, vom Kensington-Palast herausgegebene Handout-Foto zeigt Kate, Prinzessin von Wales, mit ihren Kindern, Prinz Louis, Prinz George und Prinzessin Charlotte, aufgenommen in Windsor, Anfang dieser Woche, vom Prinzen von Wales. Bei dem zur Verfügung gestellten Bild besteht der Verdacht der digitalen Manipulation.

© dpa/Prince Of Wales

dpa-Fotochefin zum manipulierten Kate-Foto: „Da sind mit Photoshop zwei, drei Fehler passiert“

Mussten die Nachrichtenagenturen das Bild von Kate und ihren Kindern tatsächlich zurückziehen? Die große Aufregung hat jedenfalls auch etwas mit dem Schweigen des britischen Königshauses zu tun.

Frau Brüggemeier, was für eine Aufregung um ein Bild! Mehrere Nachrichtenagenturen – darunter AP, Reuters und AFP – haben das Bild von Prinzessin Kate und ihren drei Kindern zunächst weiterverbreitet, dann aber zurückgerufen. dpa hat sich erst später dazu entschieden. Warum?
Zunächst hatten wir trotz der Manipulationsvorwürfe keine wirklichen Zweifel an der Authentizität des Fotos. Weil wir aber weder sicher ausräumen noch bestätigen konnten, dass da irgendwas manipuliert worden ist, haben wir uns zunächst dafür entschieden, unsere Kunden mit einer geänderten Bildbeschreibung und einer ausführlichen Textberichterstattung auf den Verdacht der Manipulation hinzuweisen.

Wie ging es dann weiter?
Wir haben uns zugleich um Aufklärung bemüht. Als Prinzessin Kate dann am Montag mitteilte, dass sie wie jeder Amateurfotograf gelegentlich beim Editieren experimentiert – ohne konkreter zu werden – konnten wir unsere internationalen Standards nicht mehr garantieren. Wir zogen das Bild aber auch zurück, weil uns die Erklärung aus dem Palast einfach ein Stückweit zu vage war.

Rechtfertigen die Bearbeitungen des Bildes diese Aufregung?
Wir werden nie genau wissen, was da jetzt bearbeitet worden ist. Grundsätzlich widerspricht jede Bildbearbeitung den Standards, die wir als dpa haben. Nach meiner persönlichen Meinung sind mit Photoshop zwei, drei Fehler passiert.

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Auf dem Markt der Eitelkeiten

Wo fängt Manipulation an?
Jede Photoshop-Bearbeitung ist eigentlich eine Manipulation.

Gibt es Promifotos ohne Photoshop?
Natürlich gibt es Promifotos ohne Photoshop. Es kommt immer darauf an, in welchem Rahmen sie entstanden sind. Professionelle Fotoshootings im Studio oder speziellen Locations werden in der Regel bearbeitet. Bei klassischen Nachrichtenagenturen in der Regel nicht. Das kann ich auch für unsere Partneragenturen sagen. Bei kleineren privaten Agenturen würde ich nicht ausschließen, dass gelegentlich Filter über die Bilder gelegt werden, damit sie auf dem Markt der Eitelkeiten anders gesehen werden.

Welche technischen Möglichkeiten haben Nachrichtenagenturen, Manipulationen auszuschließen?

Über die technischen Daten hinter dem Bild kann man einiges erfahren. Wir arbeiten zudem gerade mit mehreren Softwareanbietern an Lösungen, um Fotobearbeitungen, Fotomanipulationen und den Einsatz von KI zu erkennen. Wir werden in Zukunft immer mehr mit diesem Thema konfrontiert werden. Wobei wir nicht wissen, ob es wirklich eine KI-Bilderflut geben wird.

Wie oft kommen so spektakuläre Fälle wie jetzt mit dem Kate-Bild vor?

Mit diesem Aufregungsgrad ist das eher selten. Im konkreten Fall hat das wohl vor allem mit der privaten Situation der königlichen Familie zu tun. Ein ganzer Kontinent ist in großer Aufregung über den Gesundheitszustand von Prinzessin Kate – inklusive der damit einhergegangen Spekulationen und Verwirrungen. Man weiß nicht genau, was operiert worden ist. Der Hype um dieses erste offizielle Foto nach ihrem Krankenhausaufenthalt wurde zusätzlich durch das Schweigen aufgebaut, in das sich der Palast hüllt.

Was würden Sie sich vom britischen Königshaus in Sachen Kommunikation wünschen?
Ohne dem britischen Königshaus jetzt fotografische Empfehlungen geben zu wollen, hätten wir uns alle im Sinne einer größeren Transparenz eine frühere Stellungnahme gewünscht. Damit hätte man der Sache ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen können.

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