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Eine Szene aus Jeremy Perrodeaus neuem Buch „Pavils Gesicht“, das im April 2024 auf Deutsch veröffentlicht wird.

© „Le visage de Pavil“ / Editions 2024

Comiczeichner Jeremy Perrodeau: „Man sollte keine Angst vor der Einsamkeit haben“

In Angoulême wurde er für sein neues Buch ausgezeichnet, im Tagesspiegel gibt Jeremy Perrodeau Einblicke in seine Arbeit, seinen Werdegang – und verrät, welche Note er im Kunstunterricht hatte.

Welche Vorbilder haben sie geprägt? Würden sie anderen Menschen zu einer Laufbahn im Comic-Business raten? Und was können sie überhaupt nicht zeichnen? Im Tagesspiegel-Fragebogen geben Zeichnerinnen und Zeichner Einblicke in ihren Berufsalltag. Heute: der Franzose Jeremy Perrodeau.


1. Was kommt in Ihrer Arbeit zuerst: Wörter oder Bilder?
Die Ideen für Universen mit Bildern. Die Dialoge kommen immer zuletzt.

2. Hören Sie Musik, wenn Sie zeichnen, und welchen Einfluss hat das auf Sie?
Vor allem Instrumentalmusik, aus Filmen und Videospielen. Ich stelle mir die dazugehörigen Bilder vor.

3. Was essen oder trinken Sie am liebsten bei der Arbeit?
Ingwersaft!

4. Angenommen, Ihre Wohnung würde brennen, welche Comics würden Sie auf jeden Fall aus Ihren Regalen retten?
„Dagobert Ducks Jugend“ (auf Deutsch im Sammelband „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“) von Don Rosa, den ich schon seit meiner Kindheit habe.

5. Welche Zeichner/innen und Autor/innen waren für Ihre eigene Entwicklung am prägendsten?
Yûichi Yokoyama, Moebius.

6. Welchen Comic würden Sie jemandem empfehlen, der nicht wirklich Comics liest?
Die Trilogie „Les Sauroctones“ von Erwann Surcouf.

7. Glauben Sie, dass Comics derzeit die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen?
Es geht jeden Tag voran, aber es gibt noch viel zu tun!

„Pavils Gesicht“ wurde in Angoulême gefeiert und erscheint im April auf Deutsch, hier das Covermotiv.
„Pavils Gesicht“ wurde in Angoulême gefeiert und erscheint im April auf Deutsch, hier das Covermotiv.

© Edition Moderne

8. Welche zeitgenössischen Comicautor/innen verdienen mehr Aufmerksamkeit als sie derzeit erhalten?
Anne Simon, Olivier Schrauwen, Benjamin Adam, Jérôme Dubois, Yûichi Yokoyama.

9. Wenn Sie einen hoch dotierten Preis für das Comic-Lebenswerk zu vergeben hätten, wer würde ihn bekommen?
Anouk Ricard

10. Wie würden Sie einem Blinden beschreiben, was das Besondere an Ihren Comics ist?
Geheimnisvolle Abenteuergeschichten mit minimalistischen, ausufernden Zeichnungen.

Das Cover von „Ruinen“.
Das Cover von „Ruinen“.

© Edition Moderne

11. Woran arbeiten Sie derzeit, wenn Sie keine Fragebögen ausfüllen?
Am Schreiben des Szenarios und an der grafischen Recherche für mein nächstes Projekt.

Eine Szene aus „Ruinen“.
Eine Szene aus „Ruinen“.

© Edition Moderne („Ruinen“)

12. Warum würden Sie einem jungen Menschen raten, Comicautor/in zu werden – und warum würden Sie ihm/ihr davon abraten?
Es ist der einfachste Weg, um Geschichten in Bildern zu erzählen und seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Aber es ist ein langer Marathon, man sollte keine Angst vor der Einsamkeit vor dem Brett haben.

13. Wie fühlt es sich an, wenn Sie Ihre Zeichnungen in Form eines gedruckten Buches in der Hand halten?
Ein Gefühl der Erfüllung, geteilt mit der Angst, einen groben Fehler zu sehen, den ich übersehen habe!

14. Wie waren Ihre Noten im Kunstunterricht in der Schule?
In meiner Erinnerung ziemlich positiv!

15. Was können Sie überhaupt nicht zeichnen?
Es gibt so viele Dinge, dass die Liste zu lang ist!

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