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Russlands Präsident Wladimir Putin hielt am Samstagmorgen eine TV-Ansprache zu den Vorfällen.

© Reuters/Kremlin.ru

Update

TV-Ansprache des Präsidenten: Putin nennt Wagner-Aufstand „Stich in den Rücken“ des russischen Volkes

Russlands Präsident wirft Wagner-Chef Prigoschin Verrat und Meuterei vor. In der Nacht war der Machtkampf zwischen Wagner und der russischen Militärführung eskaliert.

| Update:

Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat sich Präsident Wladimir Putin am Samstagmorgen in einer Fernsehansprache an sein Volk gewandt. Er nannte die Vorkommnisse „Verrat“ und warf Prigoschin vor, aus persönlichen Interessen zu handeln. Der Aufstand sei ein „Stich in den Rücken“ des russischen Volkes und eine „tödliche Bedrohung“ für Russland.

Wer an der Meuterei teilgenommen habe, werde bestraft, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter. „Wir werden siegen und stärker werden“, sagte Putin. Er rief zur „unausweichlichen Bestrafung“ der Drahtzieher auf. Die Streitkräfte hätten den Befehl erhalten, jene zu „bestrafen“, die den Aufstand organisiert hätten.

Putins TV-Ansprache im Video (ab 1:02:17):

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Putin bestätigte die Blockade wichtiger Objekte in der südrussischen Stadt Rostow am Don durch die Söldnertruppe Wagner. „Faktisch ist die Arbeit von Organen der zivilen und militärischen Führung blockiert“, sagte Putin in seiner Ansprache. Über die Lage des an die Ukraine grenzenden Gebiets Rostow erklärte er: „Sie bleibt schwierig.“

Prigoschin, der bisher als Vertrauter Putins gilt, hat mit seiner Privatarmee Wagner nach eigenen Angaben wichtige militärische Objekte in Rostow am Don im Süden Russlands besetzt. Eine Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums gab es nicht dazu.

Der Chef der Wagner-Truppe, der eine zentrale Rolle in Moskaus Krieg gegen die Ukraine spielt, hatte sich zuvor offen gegen die Militärführung gewandt. Gegen Prigoschin ermitteln die Behörden in Moskau wegen Aufrufs zu einem bewaffneten Aufstand.

Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte die Wagner-Söldner aufgerufen, Prigoschin festzusetzen. Der Kreml in Moskau teilte mit, dass Putin fortlaufend über die Lage informiert werde. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden in der russischen Hauptstadt deutlich ausgeweitet. In der Nacht waren Militärfahrzeuge im Stadtzentrum unterwegs gewesen. (Tsp, Agenturen)

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