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A general view shows the Panamanian Supreme Court of Justice where the tax evasion trial known as ‘Panama Papers’ is taking place, which involves former law firm Mossack Fonseca, in Panama City, Panama, April 8, 2024. REUTERS/Aris Martinez

© REUTERS/ARIS MARTINEZ

Prozess um „Panama-Papers“ hat begonnen: Hauptangeklagter streitet Verantwortung ab

Mehrmals wurde der Gerichtstermin verschoben. Nun soll der Hauptprozess zu den Panama Papers beginnen. Den Angeklagten drohen bis zu 12 Jahre Haft.

Acht Jahre nach der Enthüllung der „Panama-Papers“ hat in Panama der Prozess gegen mehr als zwei Dutzend Verdächtige begonnen. 27 Angeklagte müssen sich seit Montag vor einem Strafgericht in dem zentralamerikanischen Land wegen Steuervermeidung und Geldwäsche mittels Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen verantworten. Darunter sind die Anwälte Jürgen Mossack und Ramón Fonseca Mora, deren inzwischen aufgelöste Kanzlei Mossack-Fonseca im Zentrum des Datenlecks zu fragwürdigen Offshore-Konten stand. Mossack bestritt am Montag jegliche Verantwortung.

Das Verfahren wird nach Angaben der Justiz voraussichtlich bis zum 26. April dauern. Den Angeklagten, die alle auf Unschuld plädieren, drohen Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren.

Ein internationales Rechercheteam rund um die „Süddeutsche Zeitung“ hatte unter dem Titel „Panama Papers“ im April 2016 seine Erkenntnisse rund um den Skandal veröffentlicht. Die Recherchen, die auf der Auswertung von 11,5 Millionen Dokumenten aus der Kanzlei basierten, enthüllten unter anderem Namen von Prominenten, Politikern und Sportlern, die Vermögen vor dem Fiskus versteckt haben sollen.

Die Veröffentlichungen führten zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. In der Folge traten der isländische Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson und der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif von ihren Ämtern zurück.

Auch der ehemalige britische Premierminister David Cameron und der Fußballstar Lionel Messi waren in den Dokumenten aufgeführt. Zudem sollen der frühere argentinische Präsident Mauricio Macri und der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar in den Skandal verwickelt gewesen sein. Der „Spiegel“ zitiert Schätzungen, denen zufolge nach der Veröffentlichung der „Panama Papers“ mehr als 1,3 Milliarden Dollar an Strafzahlungen und Steuern eingetrieben wurden. (AFP)

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