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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nimmt an einer Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Michel teil (Archivbild vom 19.01.2023).

© Efrem Lukatsky/AP/dpa

Nach vereiteltem Mordanschlag: Selenskyj entlässt Chef seiner Leibwache

Vor wenigen Tagen hat ein Skandal um angebliche Anschlagspläne gegen den Präsidenten die Ukraine erschüttert. Nun feuert Selenskyj seinen obersten Leibwächter.

Nach angeblich vereitelten Anschlagsplänen gegen ihn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef seiner Leibgarde, Serhij Rud, entlassen. Das berichteten am Donnerstag mehrere ukrainische Medien übereinstimmend unter Berufung auf ein Präsidentendekret. Einen Nachfolger für Rud benannte der Präsident zunächst nicht.

Der Grund für die Entlassung wurde nicht genannt. Am Dienstag hatte allerdings der ukrainische Geheimdienst SBU die Aufdeckung von russischen Anschlagsplänen gegen Selenskyj bekannt gegeben. Dabei wurden auch zwei hochrangige Offiziere aus dem Staatsschutz festgenommen. Das ist die Abteilung, die Rud anführte.

Ukrainischer Geheimdienst meldete russische Anschlagspläne

Die Geheimdienstler in Kiew verorteten die Verantwortung für das geplante Attentat bei ihren russischen Kollegen vom FSB. „Eine Aufgabe des FSB-Netzwerks war es, Attentäter unter den Militärs zu finden, die nahe am Personenschutz des Präsidenten sind, damit sie das Staatsoberhaupt als Geisel nehmen und dann töten könnten“, hieß es in der Mitteilung des SBU in Kiew.

Daneben wurden auch SBU-Chef Wassylyj Maljuk und der Chef des Armeegeheimdienstes Kyryl Budanow als potenzielle Zielpersonen genannt. Budanow sollte demnach vor dem orthodoxen Osterfest am 5. Mai getötet werden. Dazu sollten die angeworbenen Agenten die Koordinaten des Hauses übergeben, in dem sich Budanow aufhält. Das sollte dann mit einer Rakete zerstört werden.

Zur Bekräftigung der Vorwürfe veröffentlichte der SBU den Mitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats, in dem einem der Offiziere im Rang eines Oberst 50.000 Dollar (46.300 Euro) für die Beteiligung am Attentat angeboten worden sein sollen. (dpa/Reuters)

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