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Der italienische Außenminister von der Forza Italia, Antonio Tajani,  bei einer Veranstaltung der Regierungspartei Fratelli d’Italia.

© AFP/TIZIANA FABI

„Ist alternativ zu all unseren Werten“: Italiens Rechtskoalition streitet vor Europawahl über den Umgang mit der AfD

Die Meloni-Regierung verhält sich uneins gegenüber den Rechten aus Deutschland. Außenminister Tajani schließt eine Kooperation aus. Das belastet den EU-Wahlkampf der italienischen Dreierkoalition.

In Italiens rechter Dreier-Koalition unter Führung der Partei Fratelli d'Italia streiten sich die beiden kleineren Partner vor der Europawahl über den Umgang mit der Alternative für Deutschland (AfD).

Auf eine Ankündigung von Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini, seine Lega-Partei werde „niemals“ für eine Wiederwahl der aktuellen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) stimmen, reagierte der andere Vize-Regierungschef Antonio Tajani mit einer klaren Absage an die AfD.

Der Außenminister von der Forza Italia sagte in Rom: „Wir werden niemals Verbündete der AfD sein, weil sie alternativ zu all unseren Werten ist.“

In der Rechtskoalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der Vorsitzenden der Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens), sind Lega und Forza Italia die beiden kleineren Partner.

Die Lega von Verkehrsminister Salvini pflegt enge Kontakte zur AfD. Forza Italia wiederum, gegründet vom inzwischen verstorbenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, gehört in Europa zur selben Parteienfamilie wie die CDU/CSU.

In den Umfragen für die Europawahl im Juni liegen beide aktuell unter der Zehn-Prozent-Marke, deutlich hinter Fratelli d'Italia. Fratelli-Chefin Meloni trat in den vergangenen Monaten immer wieder gemeinsam mit von der Leyen auf.

Meloni hatte Ende April verkündet, Fratelli d’Italia als Spitzenkandidatin in die Europawahl zu führen. Die Spitzenkandidatur bedeutet allerdings nicht, dass die seit Oktober 2022 regierende 47-jährige Politikerin von Rom nach Brüssel wechselt. (dpa)

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