zum Hauptinhalt
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock

© Imago/Florian Gaertner

Update

Baerbock zur Attacke des Iran: „Der Angriff kann die ganze Region ins Chaos stürzen“

Staatschefs und Regierungsmitglieder weltweit haben in der Nacht zu Sonntag den Angriff Irans mit deutlichen Worten verurteilt. Die Eskalation des iranischen Regimes sei „beispiellos“.

| Update:

Nach dem umfangreichen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel am Samstag haben zahlreiche Staatschefs und Regierungsmitglieder die Handlungen des Iran verurteilt und Israel ihre Solidarität sowie Unterstützung zugesichert.

Außenministerin Annalena Baerbock forderte die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs auf, auch der Bundeskanzler verurteilte den Angriff. US-Präsident Joe Biden sicherte Israel seine Unterstützung zu. Der französische Außenminister sieht eine „neue Stufe der Destabilisierung erreicht“. Der britische Premierminister Rishi Sunak wirft dem iranischen Regime vor, „Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften“. Die ersten Reaktionen im Überblick:


Deutschlands Außenministerin: „Israel gilt unsere ganze Solidarität“

Die Bundesregierung verurteilte die iranische Drohnen- und Raketenattacke auf Israel und forderte die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs auf. „Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste“, schrieb Außenministerin Annalena Baerbock in der Nacht zu Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke „sofort einstellen“. „Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität“, ergänzte Baerbock.

Am Vormittag kommt in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung unter der Leitung Baerbocks zusammen. Das Gremium werde wegen des iranischen Angriffs im Auswärtigen Amt tagen, hieß es am Sonntag aus dem deutschen Außenministerium.

Scholz: Deutschland steht eng an der Seite Israels

Mit aller Schärfe verurteilte Bundeskanzler Olaf Scholz die schweren Luftangriffe. Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiere der Iran einen regionalen Flächenbrand, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. „In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.“

„Der Luftangriff auf israelisches Staatsgebiet, den Iran heute Nacht begonnen hat, ist unverantwortlich und durch nichts zu rechtfertigen.“, schrieb Scholz um 2:10 Uhr deutscher Zeit auf X. „Der Iran riskiert einen Flächenbrand“.

Vizekanzler Robert Habeck warnte vor einer Ausweitung des Konflikts. „Wir verurteilen diesen Angriff auf Israel klar und deutlich“, erklärte der Grünen-Politiker am Sonntag in einem auf dem Instagram-Kanal seines Wirtschaftsministeriums verbreiteten Zitat. „Unsere Solidarität gilt Israel. Es darf nicht zu einem Flächenbrand in der Region kommen.“

Biden: Unser Engagement für Israel ist unumstößlich

US-Präsident Joe Biden sicherte Israel die Unterstützung der USA zu. „Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich“, schrieb Biden in einem Beitrag auf X am Samstagabend (Ortszeit). Dazu veröffentlichte er ein Foto von einem Treffen mit seinem Krisenstab im Situation Room, dem Einsatzzentrum im Weißen Haus. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken, die an den Beratungen am Samstag teilnehmen, sind darauf zu sehen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Frankreichs Außenminister: „Iran hat eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten“

Die französische Regierung verurteilte den iranischen Luftangriff als „neue Stufe“ der Destabilisierung verurteilt und sicherte Israel ihre Unterstützung zu. „Mit der Entscheidung zu dieser beispiellosen Handlung hat der Iran eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten“, erklärte Außenminister Stéphane Séjourné am Samstag im Onlinedienst X.

Teheran gehe damit „das Risiko einer militärischen Eskalation ein“. Frankreich bekräftige seine Unterstützung für Israels Sicherheit.

Großbritanniens Premierminister: „Iran stiftet Chaos in seinem eigenen Hinterhof“

Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte sich als erster Regierungschef in Europa öffentlich zu dem Vergeltungsschlag des Iran geäußert. Sunak verurteilte den Angriff „auf das Schärfste“. „Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren“, sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge.

„Der Iran hat wieder einmal gezeigt, dass er vorhat, Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften.“ Sunak sagte, Großbritannien werde sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller regionalen Partner, einschließlich Jordanien und Irak, einsetzen. „Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir dringend daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. Niemand möchte mehr Blutvergießen sehen“, sagte Sunak.

China äußert sich besorgt

China äußerte seine „tiefe Besorgnis“ angesichts des iranischen Luftangriffs auf Israel. „China bringt seine tiefe Besorgnis über die aktuelle Eskalation zum Ausdruck und fordert die maßgeblichen Parteien auf, Ruhe und Zurückhaltung zu üben, um weitere Eskalationen zu verhindern“, sagte ein Außenamtssprecher am Sonntag.

Die Volksrepublik rufe die internationale Gemeinschaft, „insbesondere Länder mit Einfluss, dazu auf, eine konstruktive Rolle für den Frieden und die Stabilität der Region zu spielen“. 

EU verurteilt Irans Angriff

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte den iranischen Angriff auf Israel und rief alle Seiten zur Besonnenheit auf. „Ich verurteile den unverhohlenen und ungerechtfertigten Angriff auf Israel auf Schärfste. Und ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen“, schrieb von der Leyen am Sonntagmorgen auf der Plattform X.

„Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen“, forderte die Kommissionschefin weiter. 

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte den Angriff ebenfalls scharf und sprach von einer „beispiellosen Eskalation“. Borrell ist zugleich Vizepräsident der EU-Kommission.

„Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste“, schrieb Borrell in der Nacht zu Sonntag im Onlinedienst X. „Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit“, fügte er hinzu. 

Auch die Niederlande verurteilte den Schlag Irans gegen Israel. Premierminister Mark Rutte sprach in der Nacht zum Sonntag von einer sehr besorgniserregenden Lage im Nahen Osten. „Die Niederlande verurteilen die Angriffe des Irans auf Israel aufs Schärfste. Eine weitere Eskalation muss verhindert werden“, sagt Rutte in Den Haag.

Zuvor noch hätten die Niederlande und andere Länder eine laute und klare Botschaft an den Iran gerichtet, von Angriffen auf Israel abzusehen. „Wir verfolgen die Entwicklungen weiterhin sehr genau.“ (mit Agenturen)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false