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Nahaufnahme eines älteren ukrainischen Soldaten in Militäruniform und Helm.

© IMAGO/Pond5 Images

Inoffizielle Ü-60-Einheit der Ukraine: Wie die „Steppenwölfe“ freiwillig ihr Land im Krieg gegen Russland unterstützen

Der Ukraine gehen die Kämpfer aus. Die Freiwilligeneinheit „Steppenwölfe“ dürfte Kiew daher als willkommene Unterstützung dienen – auch, wenn die Truppe offiziell nicht bezahlt wird.

Die ukrainische Freiwilligeneinheit „Steppenwölfe“ gehört offiziell nicht zum Militär. Trotzdem nimmt ihr Kommandeur Oleksandr Taran Aufträge von offiziellen Befehlshabern an und zerstört russische Ziele auf eigene Kosten

.Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge besteht die mobile Artillerieeinheit aus Dutzenden ukrainischen Männern, die meist über 60 Jahre alt sind. Die Kämpfer gelten nach den jetzigen Mobilisierungsregelungen als zu alt, um eingezogen zu werden.

Den „Steppenwölfen“ gehören auch jüngere Männer an, die als kampfunfähig eingestuft wurden. Allen gemein ist, dass sie trotzdem kämpfen wollen.

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Wie finanzieren sich die „Steppenwölfe“?

Die Einheit wird durch Spenden finanziert. Taran zufolge beziehen die Truppenmitglieder zudem eine Altersversorgung. „Wir kommen dank der Rentenkasse über die Runden“, berichtet der 68-jährige Kommandeur, dessen Rufname „Opa“ ist.

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Zwar habe sich die Einheit um einen Sold und offizielle Munitionslieferungen bemüht, sei dabei aber erfolglos geblieben, berichtet Taran. Auch eine offizielle Unterstellung der Einheit unter die ukrainische Armee sei bislang nicht erfolgt.

Wie unterstützen die „Steppenwölfe“ die Ukraine?

Fronteinheiten schicken den „Steppenwölfen“ regelmäßig defekte Geschosse und von Russland erbeutete Waffen. Diese werden von der Freiwilligeneinheit repariert und anschließend wieder zurück an die Front geschickt.

Darüber hinaus patrouilliert die Einheit hinter der Frontlinie mit Lastwagen, auf denen Raketenwerfer montiert wurden. Den Berichten zufolge zerstört die Truppe dabei russische Ziele auf eigene Kosten.

Einem 63-jährigen Truppenangehörigen zufolge, der sich selbst den Rufnahmen „Zorro“ gibt, seien die führenden Auftraggeber mit der Arbeit der „Steppenwölfe“ durchaus zufrieden.

Ukrainekrieg: Selenskyj gehen Soldaten aus

Erst kürzlich hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Mobilisierungsalter von ukrainischen Rekruten von 27 auf 25 Jahre herabgesenkt.

Truppenmitglieder der „Steppenwölfe“ zerlegen eine Hülle für ein BM-21 Grad-Mehrfachraketen-System, um sie für die Verwendung mit einem handgefertigten, kleineren Artilleriesystem umzurüsten.

© REUTERS/stringer

Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur Mobilmachung sind zudem alle Männer im wehrfähigen Alter dazu verpflichtet, während des geltenden Kriegsrechts ihren Wehrpass bei sich zu führen. Innerhalb von zwei Monaten müssen die Männer auch ihre persönlichen Daten auf den aktuellen Stand bringen, ansonsten drohen Geldstrafen und der Entzug der Fahrerlaubnis.

Dass die Ukraine nach mehr als zwei Kriegsjahren die Kämpfer ausgehen, gilt unter Militärexperten mittlerweile als gesichert. Die Ü-60-Truppe der „Steppenwölfe“ dürfte der ukrainischen Armeeführung daher als willkommene Unterstützung dienen – auch, wenn sie nicht offiziell besoldet wird.

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