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Oleksij Resnikow, Verteidigungsminister der Ukraine (Archivbild)

© dpa/Ukrinform

Kreml wolle Grenzen schließen: Ukrainischer Verteidigungsminister warnt Russen vor neuer Mobilmachung

In einem Video wendet sich Oleksij Resnikow direkt an die russische Bevölkerung. Sie habe nicht mehr viel Zeit, bis Putin eine neue Mobilmachung startet.

Angaben aus Kiew zufolge möchte der Kreml im neuen Jahr ein weiteres Mal zehntausende Männer mobilisieren. Russland plane auch, die Grenzen zu schließen, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in einer Videoansprache.

Darin richtet er sich direkt an die russische Bevölkerung und warnt vor einer erneuten Mobilmachung. „Ich weiß mit Sicherheit, dass Sie noch etwa eine Woche Zeit haben, um eine Wahl zu treffen“, sagt er in dem auf YouTube veröffentlichten Video.

„Heute denken Sie vielleicht noch daran, wie der Festtagstisch gedeckt werden soll, aber unter den läutenden Glocken werden Sie nicht hören, wie das Militär an die Tür klopft“. Resnikow zufolge sollen Anfang Januar die Grenzen für Menschen geschlossen, das Kriegsrecht ausgerufen und eine weitere Mobilisierungswelle eingeleitet werden.

Bereits am 21. September hatte Russlands Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung verkündet. Daraufhin versuchten zehntausende Menschen, das Land zu verlassen. Putin hatte zuletzt gesagt, es sei keine neue Mobilmachung nötig.

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Die Feiern zum neuen Jahr seien ein guter Anlass, darüber nachzudenken und sich bewusst zu werden, dass der Kreml den Krieg verloren habe, sagte Resnikow in dem Video weiter. Es gebe nichts, wofür es sich lohne zu kämpfen.

Der Minister zählte in seiner wie eine Neujahrsansprache gehaltenen Rede die Vielzahl an russischen Niederlagen in diesem Jahr auf. Er erwähnte etwa den Untergang des Flaggschiffs „Moskwa“ der russischen Schwarzmeerflotte und die Explosionen auf Militärflugplätzen im russischen Hinterland.

Mehr als 100.000 Soldaten habe Russland schon verloren in diesem Krieg, sagte Resnikow. „Wenn das der Plan war, hätten nur die Feinde Russlands ihn so erstellen können“, sagte er mit Blick auch auf den Verlust von Moskaus Ansehen in der Welt.

Der Minister warf der Führung in Moskau vor, immer neue Mobilisierungswellen zu planen, um nicht die Niederlage in der Ukraine einzugestehen, um sich weiter an der Macht zu halten und nicht für die vielen Kriegsverbrechen einstehen zu müssen. Resnikow sagte, er spreche nicht nur als Minister, sondern auch als Jurist.

„Je länger der Krieg dauert, desto schwerer werden die Folgen für die einfachen Menschen, für die einfachen Russen“, sagte er. Generationen in Russland müssten für die angerichteten Schäden aufkommen. Die Ukraine aber werde nicht aufgeben. „Wir verteidigen unsere Erde.“ (Tsp, dpa)

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