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Ein ukrainischer Soldat trägt eine Granate für eine Haubitze an der Front.

© dpa/Alex Babenko

Für Männer im wehrfähigen Alter: Ukraine stellt Dienstleistungen in Botschaften wohl teilweise ein

Die ukrainische Armee hat große Schwierigkeiten, neue Soldaten zu finden. Nun müssen Männer, die das Land verlassen haben, offenbar mit Einschränkungen rechnen.

Wie das ukrainische Medium „Suspilne“ berichtet, haben verschiedene ukrainische Konsulate in Europa ihre Dienstleistungen für Männer im wehrpflichtigen Alter vorübergehend eingestellt. Demnach bieten bisher die Vertretungen in Prag und Barcelona keine Dienstleistungen mehr für Männer im Alter von 18 bis 60 Jahre an. Dazu zählt unter anderem wohl die Verlängerung von Reisepässen oder die Ausstellung offizieller Dokumente.

Die ukrainische Nachrichtenseite ZN.UA hatte bereits am Montag einen Bericht veröffentlicht, der sich auf ein offizielles Dokument aus dem Außenministerium stützt. Demnach hat das Außenministerium ukrainische Konsulate angewiesen, männlichen Staatsbürgern im Alter von 18 bis 60 Jahren von Dienstag an nur noch Papiere auszustellen, die für eine Rückkehr in die Ukraine nötig sind.

Für andere Behördengänge müssten die Männer also in ihr Heimatland zurückkehren. Das Außenministerium bestätigte die Angaben nicht. Die ukrainische Passbehörde teilte mit, aus „technischen Gründen“ würden bestimmte Vorgänge in den Auslandsvertretungen derzeit nicht bearbeitet.

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Kiews Außenminister Dmytro Kuleba schrieb derweil auf X, dass er „Maßnahmen zur Wiederherstellung einer fairen Behandlung von Männern im wehrpflichtigen Alter in der Ukraine und im Ausland angeordnet“ habe.

Kuleba fügte hinzu, dass das Außenministerium in Kürze „weitere Klarstellungen zum Verfahren für die Inanspruchnahme konsularischer Dienstleistungen innerhalb des gesetzlichen Rahmens für Männer im wehrpflichtigen Alter vornehmen wird“.

650.000 wehrfähige Ukrainer haben das Land verlassen

Seit Beginn der russischen Invasion haben rund 650.000 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter das Land in Richtung EU verlassen. Gleichzeitig kämpft die ukrainische Armee mit Personalproblemen. Nach dem geltenden Kriegsrecht dürfen ukrainische Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren – mit einigen Ausnahmen – das Land eigentlich nicht verlassen.

Kiew hatte die Regeln für die Mobilisierung von Soldaten vor gut zwei Wochen verschärft. Unter anderem werden Kriegsdienstverweigerer härter bestraft und Kriegsdienstleistende später entlassen.

Die Ukraine ist nach mehr als zwei Jahren Krieg stark ins Hintertreffen gegenüber den russischen Angreifern geraten. Die Armee hatte zuletzt große Schwierigkeiten, neue Soldaten zu rekrutieren. (Tsp, AFP)

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