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Ein Gebäude vom Pharmakonzern Eli Lilly.

© Reuters/Mike Segar

Neues Abnehmmedikament von Eli Lilly: US-Pharmakonzern fordert Erstattung von Abnehmspritze in Deutschland

Eli Lilly ist der zweite Pharmakonzern, der in Deutschland eine Abnehmspritze auf den Markt bringt. Bisher zahlen Krankenkassen derartige Medikamente nicht. Der Konzern möchte, dass sich das ändert.

Der Pharmakonzern Eli Lilly hofft auf Änderungen bei der Erstattung von Abnehmmedikamenten in Deutschland. Man sei dazu „in gutem Dialog“ mit der Bundesregierung und optimistisch, eine Einigung zu finden, sagte Ilya Yuffa, Präsident von Lilly International, dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ laut einem Bericht vom Montag.

„Unser Ziel ist es, Mounjaro für stark übergewichtige Menschen in der gesamten Bevölkerung zugänglich zu machen. Entscheidend dafür ist aber in der Tat, ob die Krankenkassen die Kosten erstatten“, sagte Yuffa. „Die Regierungen müssen begreifen, wie hoch die Kosten sind, wenn sie nichts gegen Adipositas tun.“

Das Unternehmen hatte Ende vergangenen Jahres in der EU grünes Licht für den Einsatz seines Diabetesmittels Mounjaro bei Adipositas erhalten. Als Abnehmmedikament wird es unter dem Namen Zepbound vertrieben. Bereit seit dem Sommer ist in Deutschland die Abnehmspritze Wegovy von Novo Nordisk auf dem Markt.

Zepbound ist ein Abnehmmedikament.

© REUTERS/BRENDAN MCDERMID

Doch hierzulande müssen Kassenpatienten die Arzneien selbst zahlen, weil Medikamente zur Gewichtsregulierung von der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen sind. Der Zugang ist damit eine Frage des Geldbeutels, denn die Behandlung - die für die Pharmaindustrie ein Milliardengeschäft ist - kostet monatlich einige Hundert Euro.

Beim Bundesgesundheitsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu den Aussagen von Eli Lilly erhältlich. In Deutschland klammert das fünfte Sozialgesetzbuch Arzneimittel zur Regulierung des Körpergewichts und Zügelung des Appetits von der Kostenerstattung durch die Krankenkassen als sogenannte Lifestyle-Medikamente grundsätzlich aus.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte noch im vergangenen Sommer erklärt, dass es keine Pläne zur Änderung des jahrzehntealten Gesetzes gibt, das Mittel zur Gewichtsabnahme wie Impotenz- und Haarausfallmittel einstuft, bei deren Anwendung eine Erhöhung der Lebensqualität im Fokus steht.

„Wir betrachten es nicht als Lifestyle-Medikament und haben uns sehr deutlich dagegen ausgesprochen, es als Therapie für eine kosmetische Gewichtsabnahme zu nutzen“, sagte Yuffa dem „Spiegel“. „Es mag Menschen und auch manche Ärzte geben, die es für andere Zwecke nutzen, aber das ist nicht unser Ziel.“ (Reuters)

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